Full text: Also sprach Bismarck. Band I. 1846 - 1870. (1)

Vorwort. 
Diejenigen, die nicht das Glück hatten, den Fürsten Bis- 
marck in seinem Geiste zu studieren, machen sich von der Art 
seiner Konversation vielfach eine falsche Vorstellung. Sie 
war weit davon entfernt, fortwährend zu glitzern, wie z. B. 
diejenige Miquels, der einem stundenlang, begleitet von dem 
lebhaften Feuer seiner Augen, ein geistiges Brillantfeuer- 
werk vorführen konnte. Ueber Bismarck lag dagegen eine 
olympische Ruhe. Das Haschen nach Effekten oder Pointen 
lag ihm fern: er nannte die Dinge nur bei ihrem Namen, aber 
mit einer solchen Schärfe, daß er mit einem einzigen hinge- 
worfenen Wort die Situation blitzartig erhellen konnte. Der 
Fürst besaß ein heiteres Grundtemperament, Duckmäuser, Kopf- 
hänger, Leute mit dickem Blut liebte er nicht um sich. Wer 
ihm aber bei Tisch eine schnurrige Geschichte oder eine witzige 
Anekdote erzählen, und ihn zum herzlichen Lachen bringen 
konnte, — wobei ihm mitunter die Tränen in die Augen 
kamen — der konnte darauf rechnen, bald wieder mit einer 
Tischeinladung bedacht zu werden. Er selbst liebte es, aus 
der Geschichte, die er gemacht, etwas Prägnantes zu erzählen, 
und Legendenbildungen nicht aufkommen zu lassen, die Motive 
seiner Politik zu entrollen, und die Personen, mit denen er
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.