Full text: Also sprach Bismarck. Band I. 1846 - 1870. (1)

— 37 — 
Potsdam, den 6. September 1858. 
Unterredung mit dem General-Adjutanten 
von Gerlach, betreffend den Prinzen von 
Preußen.“ 
Bismarck zeigte sich sehr eingenommen von dem Prinzen 
von Preußen. „In Baden--Baden, wohin ich mich in der Be- 
gleitung Manteuffels begeben, traf ich Bunsen, Schleinitz, 
Auerswald, Pourtalès, Usedom, die alle unter englischem Ein- 
flusse stehen. Sie sind dem Prinzen sehr lästig gewesen: 
um sie zu vermeiden, hat derselbe das Gespräch mit mir hin- 
gezogen, bis es Zeit zum Diner gewesen.“ 
Bismarck bemerkte im Laufe des Gesprächs, er finde 
den konstitutionellen Liberalismus nicht bedenklich, wohl aber 
den absolutistischen und halte daher das Beschwören der Ver- 
fassung für gut. 
Berlin, den 18. Januar 1859. 
Unterredung mit dem General-Adjutanten 
von Gerlach, betreffend das preußische Mi- 
nisterium.") 
Bismarck berichtete über eine Audienz, die er bei dem 
Prinzregenten gehabt. Letzterer sei sehr erbittert, daß man 
sein Ministerium für ein antikonservatives halte; das komme 
daher, weil Patow darin angenommen worden sei; das sei 
aber gegen seinen Willen, auf Manteuffels Empfehlung hin 
geschehen. Für Auerswald stünde er ein, das sei sein vierzig- 
jähriger Freund. Von Armin Beoitzenburg sage der Prinz, 
er wäre das Haupt der Gaffron-Itzenplitzschen Fraktion, die 
das ganze Herrenhaus vereine; das Herrenhaus aber sei 
oktroyiert und könne daher auch abgeschafft werden. — 
*) Gerlach, „Denkwürdigkeiten“, Bd. II S. 609. 
**) Gerlach, „Denkwürdigkeiten“, Bd. II S. 641.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.