Full text: Also sprach Bismarck. Band I. 1846 - 1870. (1)

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nern seine Dienste angeboten hatte, unbeantwortet gelassen 
und erhielt im Hotel „Royal“ vor seiner Abfahrt nach Pe- 
tersburg behufs Antritts des dortigen Gesandtenpostens den 
Besuch des Levinstein. Nachdem letzterer sich durch Vorzeigung 
eines eigenhändigen Einführungsschreibens des österreichischen. 
Ministers Grafen Buol legitimiert hatte, machte er Bismarck 
den Vorschlag zur Beteiligung an einem Finanzgeschäft, welches 
ihm „jährlich 20.000 Taler mit Sicherheit“ abwerfen würde. 
Auf Bismarcks Erwiderung, daß er keine Kapitalien anzu- 
legen hätte, erfolgte die Antwort, daß Geldeinschüsse zu dem 
Geschäft nicht erforderlich seien. Bismarcks Einlage würde 
darin bestehen, daß er mit der preußischen auch die österreichische 
Politik am russischen Hofe befürwortete, weil die fraglichen 
Geschäfte nur gelingen könnten, wenn die Beziehungen zwischen 
Rußland und Oesterreich günstig wären. Bismarck war daran 
gelegen, irgendwelches schriftliches Zeugnis über dieses Aner- 
bieten in die Hand zu bekommen, um dadurch dem Regenten den 
Beweis zu liefern, wie gerechtfertigt sein Mißtrauen gegen die 
Politik des Grafen Buol war. Er hielt deshalb dem Levinstein 
vor, daß er bei einem so bedenklichen Geschäft doch eine stär- 
kere Sicherheit haben müßte, als seine mündliche Acußerung, 
auf Grund der wenigen Zeilen von der Hand des Grafen 
Buol, die er an sich behalten habe. Levinstein wollte sich 
nicht dazu verstehen, eine schriftliche Zusage zu beschaffen, er- 
höhte aber sein Anerbieten auf 30.000 Taler jährlich. Nach- 
dem Bismarck sich überzeugt hatte, daß er schriftliches Beweis- 
Material nicht erlangen würde, ersuchte er Levinstein, ihn 
zu verlassen, und schickte sich zum Ausgehen an. Levinstein 
folgte ihm auf die Treppe unter beweglichen Redensarten über 
das Thema: „Sehn Sie sich vor, es ist nicht angenehm, die 
Kaiserliche Regierung zum Feinde zu haben.“ Erst als 
Bismarck ihn auf die Steilheit der Treppe und auf seine
	        
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