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Berlin, 13. Juni 1871.
Außerung in der geheimen Kommissionssitzung des
Reichstags zur Beratung des Gesetzentwurfes, be-
treffend die Dotationen an die im Kriege von
1870/71, sich verdient gemachten Generale.“
Nachdem der Abgeordnete Fürst Hohenlohe-Schillings-
fürst als Vorsitzender der Kommission die Sitzung mit der
Bemerkung eröffnet hatte, daß man sich am Vormittag da-
hin entschieden habe, keinen Referenten zu ernennen, ent-
stand eine Pause.
Bismarck: „Ich erkläre mich bereit, Auskunft zu er-
teilen.“ ’
Zunächst nahm der Abgeordnete Hennig das Wort und
verlangte Auskunft, wer Dotationen erhalten solle, darauf
aufmerksam machend, daß auch Delbrück nicht ausgeschlossen
werden solle. Dann kam der Abgeordnete Schulze-Delitzsch,
der sich im allgemeinen gegen Dotationen aussprach.
teilung von seiner Ernennung zum Ober-Präsidenten von West-
falen und Wirklichen Geheimen Rat. Biemarck richtete an dem-
selben Tage an ihn die Bitte, noch einige Zeit in Berlin zu
verweilen, um an den ferneren Beratungen der Organisation
von Elsaß-Lothringen teilzunehmen.
Am 10. Juni 1871 äußerte sich Bismarck in der Reichstags-
baukommission über das Projekt der Erbauung eines Reichstags-
gebäudes. (Siehe mein Werk: Bausteine zur Bismarck-Pyramide,
Seite 222 f.) Die in Kohls-Bismarck-Regesten übersehene Rede
Bismarcks ist auch in dem Stenographenberichte des Reichstages
vom 15. Juni 1871, S. 1214, erwähnt. Nach Eugen Richter
„Im alten Reichstag", Bd. I, Seite 19, bemerkte Bismarck,
wenn die preußischen Baumeister bis zum Herbst mit dem Bau
nicht fertig werden könnten, so würde er Londoner herbeitele-
graphieren.
*) Denkwürdigkeiten des Fürsten Hohenlohe-Schillingsfürst,
Bd. II, S. 61.