Full text: Also sprach Bismarck. Band II. 1870 - 1888. (2)

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ist, werde ich ihm Ihren Wunsch, Ihr Beglaubigungsschreiben 
zu überreichen, mitteilen. Ich hätte ihn auf die Jagd be- 
gleiten sollen. Im Hinblick auf meinen leidenden Gesundheits- 
zustand habe ich jedoch darauf verzichtet. Auch beklage ich 
mich darüber nicht, denn ich verdanke diesem Umstande die 
Ehre, Sie diesen Abend haben empfangen zu können. Ich 
hoffe bei der Ueberreichung Ihres Beglaubigungsschreibens 
gegenwärtig sein zu können; meine Gesundheit gestattete nicht, 
anwesend zu sein, als die anderen Botschafter vom König in 
Audienz empfangen wurden, aber ich werde nicht unterlassen. 
bei Ihrem Empfange zugegen zu sein.“ 
Gontaut (bei der Verabschiedung): „Das Personal unserer 
Botschaft wird in der nächsten Zeit durch zwei Militär-At- 
taches vermehrt werden, den Prinzen Polignac und den Grafen 
de la Ferronays, die ich Ihrem Wohlwollen empfehle.“ 
Bismarck: „Die Herren werden uns willkommen sein.“ 
Der Eindruck der fünfviertelstündigen Unterredung war 
bei dem Botschafter ein günstiger und Bismarck schien gleich- 
falls befriedigt zu sein. 
Berlin, 25. Januar 1872. 
Unterredung mit dem französischen Botschafter 
Vicomte de Gontaut-Biron, betreffend seine 
Arbeitslast und den Minister Mühler.“ 
Die Begegnung fand auf der mit einem Konzert ver- 
bundenen Cour im Kgl. Schlosse statt. Bismarck kam von 
den Botschafterinnen, mit denen er einige Worte gewechselt 
hatte, zu Gontaut-Biron, ihm die Hand schüttelnd, und sprach 
"*) Vicomte de Contaut-Biron Mon Ambassade en 
Allemagne, S. 26. Gontaut--Biron gibt den 29. Januar als 
Tag des Hoffestes an. Nach Kohls Bismardk -Regesten war es der 
25. Januar.
	        
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