Full text: Also sprach Bismarck. Band II. 1870 - 1888. (2)

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geleistet. Darauf entwickelte er den Plan, auch ohne direkte 
Position im Budget den Altkatholiken die Möglichkeit zu 
bieten im Wege einer mit Korporationsrechten zu versehen— 
den Stiftung die Mittel für die Unterhaltung des Bischofs 
und die Verwaltung zu beschaffen. 
Bismarck: „Ich halte den offenen Weg für den besten. 
Die Regierung hat zunächst nicht die Mittel, um Ihren Plan zu 
realisieren. Die Fonds, welche ihr zu Gebote stehen, nämlich 
der Welfenfonds und der hessische, werden zum größten Teile 
zu militärischen Zwecken, dann zu Kanalbauten, und der- 
gleichen in jenen Ländern gebraucht. Es kann auf die Dauer 
nicht unbekannt bleiben, was mit ihnen geschehen ist, und 
dies kann stündlich bewiesen werden. Ich werde seinerzeit 
öffentlich Rechnung legen. Der Ueberschuß ist nicht so groß, 
um Ihren Zwecken zu genügen, aber wenn er auch groß 
genug wäre, würde ich den offenen Weg vorziehen. Denn 
man setzte sich der Behauptung aus, die Regierung habe 
im Geheimen die Mittel geboten; dies würde man nicht 
desavouieren können. Ist die Anerkennung gesichert, so müssen 
wir auch die budgetmäßigen Mittel bewilligen. Ihnen ge- 
hört ja eigentlich alles. Will die Regierung diesen Stand- 
punkt nicht durchführen, so muß sie Ihnen das Notwendige 
geben. Im Abgeordnetenhause werden wir damit keiner 
Schwierigkeit begegnen, und das Herrenhaus wird bis dahin 
hoffentlich reformiert sein, hat auch nicht zu entscheiden. 
Morgen ist Sitzung des Staatsministeriums. Nach der 
Tagesordnung kommt zuerst das Gesetz über die obligatorische 
Zivilehe. Ich gestehe, daß ich darauf kein Gewicht lege, 
und aus rein praktischen Gründen nicht dafür einstehe. Mir 
istts ganz recht, wenn sie kommt, ebenso, wenn man die Zivil- 
standsführung trennen kann. Aber ich kann mir nicht ver- 
hehlen, daß sie beim Kaiser auf große Schwierigkeiten stößt. 
Nicht minder in der protestantischen Bevölkerung. Dann nützt
	        
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