— 167 —
Gontaut: „Ich freue mich, Ihnen mitteilen zu können,
daß Thiers mit der Ersetzung von Belfort durch Verdun
einverstanden ist. Wir wünschen, daß die Räumung des Be-
zirkes von Belfort und der vier Departements mit Ausschluß
von Verdun durch den Kaiser auf den 1. Juli, die von
Verdun auf den 1. September festgesetzt werde. Wir möchten,
daß die erste Räumung nur vierzehn Tage dauert, höchstens
drei Wochen. Wenn Sie uns formell erklären, daß dies
alles unnötige Details seien, so werden wir nachgeben und
unsere Zustimmung zu den vier Wochen geben, die Sie für
die erste Räumung verlangen und zu den zehn Tagen für
die von Verdun.“
Bismarck versicherte dem Botschafter und bewies es diesem,
indem er in eine Reihe von technischen Details einging, daß
der Zeitraum von vier Wochen kaum genüge, um das ganze
Kriegsmaterial fortzubringen. „Allein der Transport der
Kriegsmunition erheischt meiner Ansicht nach 800 bis 1000
Waggons. Persönlich halte ich meinen Vorschlag, an Stelle
Belforts Verdun zu setzen, aufrecht; ich muß aber Moltke
fragen, welcher voraussichtlich zustimmen wird und außerdem
den Kaiser, bei dem ich auch keiner Opposition zu begegnen
hoffe.“ Und Biesmarck setzte sich sofort in Gegenwart des Bot-
schafters an den Tisch, um den Kaiser um eine Audienz zu
bitten, ungeachtet einer Zusammenkunft der kaiserlichen Fa-
milie aus Anlaß der Rückkehr des Kronprinzen aus Wies-
baden. Demnächst vertraute er dem Botschafter den Text der
deutschen Propositionen an, mit der Bitte, sie ihm in zwei
Stunden zurückzuschicken und mit den Gegenvorschlägen, die
er zu machen hätte. „Wir haben in unseren Verhandlungen die
Sache so weit gefördert, daß einige wenige Bemerkungen
Ihrerseits mir genügen und da Thiers der Ansicht ist, daß
wir uns auf Grund dieses Terxtes verständigen können, so
werden wir nicht viel Zeit brauchen, um den definitiven Ver-
trag zu formulieren. Wenn ich Sie so sehr dränge, so ist