Full text: Also sprach Bismarck. Band II. 1870 - 1888. (2)

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Hierauf teilte der Botschafter dem Fürsten seine neueste 
Instruktion mit und rief ihm aufs Neue die Gründe ins Ge- 
dächtnis, warum die französische Regierung und die öffentliche 
Meinung Verdun den Vorzug gäben. Die Kontrahenten 
kamen dahin überein, daß Gontaut auf der Stelle nach 
Paris berichten, und am folgenden Tage dem Kanzler die 
von dort erhaltene Antwort mitteilen sollte. Lautete dieselbe 
auf Belfort, so sollte sogleich unterzeichnet werden. 
Bismarck betonte aufs neue die Gründe, weshalb die 
Unterzeichnung in Berlin erfolgen sollte. In Bezug auf die 
Frage der Räumunggfrist nach jeder Zahlung waren ernste 
Schwierigkeiten von keiner Seite mehr zu gewärtigen. Was 
Belfort anbelangt, wandte Bismarck alle Ueberredungskünste 
an, um den Botschafter in seinem Sinne zu gewinnen. „Ich 
will Ihnen unter anderem hier etwas anvertrauen. Unsere 
Offiziere und Unteroffiziere sind schlecht bezahlt; so lange 
sie in Frankreich sind, bekommen sie Doppellohn, d. h. sie be- 
kommen ihren eigenen Sold und die Entschädigung, welche 
noch Frankreich den Okkupationstruppen zu zahlen hat. Sie 
befinden sich dabei so wohl, daß sie alles aufwenden, um 
das nötige Arrangement in die Länge zu ziehen, was un- 
bedingt geschehen wird, wenn Sie Verdun an die Stelle 
von Belfort setzen wollen, wo die Garnison viel kleiner ist, 
als in dem erstgenannten Platze. Die Militärs haben mir 
dies nicht zugestanden, aber ich habe sie durchschaut.“ 
Gontaut: „Ich kann mir den Gesichtspunkt der Militärs 
wohl erklären, aber für Sie und für mich ist dies doch eine 
nebensächliche Erwägung.“ 
Bismarck: „Nein, keineswegs nebensächlich; denn ich muß 
in dieser ganzen Frage den Wünschen der Militärs Rechnung 
tragen. Wenn Sie dem ursprünglichen Arrangement bei- 
treten, so sind wir gleich zu Ende und wir können noch heute 
Abend zeichnen.“ 
Gontaut-Birons Widerspruch ärgerte Biomarck. Er sprach
	        
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