Full text: Also sprach Bismarck. Band II. 1870 - 1888. (2)

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Berlin, 23. November 1875. 
Unterredung mit dem Abg. v. Bennigsen, be- 
treffend Parteifragen.“ 
Bismarck äußerte sich im Reichstag Bennigsen gegenüber 
über seine Gesundheit und beruhigte ihn, er wolle keinen Kon- 
flikt mit den Nationalliberalen anfangen, wie konservative 
und ultramontane Blätter im eigenen Interesse in Aussicht 
stellten. „Ebensowenig will ich einen faulen Frieden mit den 
Ultramontanen abschließen“. Letztere waren sehr gedrückt, sie 
hatten sogar durch einen Dritten schon in Varzin mit Bismarck 
wegen eines Auggleichs anzuknüpfen gesucht. 
Berlin, 2. Dezember 1875. 
Unterredung mit dem bayerischen Minister von 
Pfretzschner, dem sächsischen Minister Frh. von 
Friesen und dem württembergischen Minister 
v. Mittnacht über den diplomatischen Ausschuß 
im Bundesrate.“ 
Biomarck sprach zunächst von einem schweren Aerger, den 
er gehabt, weil bei der Abreise Gortschakows kein geheiztes 
Saloncoupe bereitgestellt gewesen sei. Der Beamte des Han- 
delsministeriums habe noch auf eine Anzeige gewartet. „Keine 
Initiative! Geschäfte behandelt wie Treibholz. Derzjenige, 
bei dem es angeschwemmt kommt, stoßt es weiter. (Zu dem 
Minister Pfretzschner) Nun, mas wollen Sie mit Ihrem Aus- 
schuß machen?“ 
Pfretzschner: „Wie kommen Durchlaucht dazu, von meinem 
Ausschuß zu reden.“ 
  
*) Hermann Onken Rud v. Bennigsen, Bd. II, S. 286. 
*) Mittnacht. Erinnerungen an Bismarck, S. 38 f.
	        
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