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gelegt werde. Gegenüber dem durchschnittlichen Preise der
ausländischen Zigarren empfiehlt es sich aber, den Zoll auf
Zigarren nicht bloß auf 30 Taler, wie der Entwurf von 1873
vorsah, sondern auf 50 Taler zu erhöhen. Außerdem wünsche
ich, daß die für jetzt ins Auge zu fassende Maßregel aus-
drücklich nur als ein Schritt zum Ziel des Tabakmonopols
zu bezeichnen, und hiermit das Ziel selbst durch Einverständnis
der maßgebenden Faktoren festzustellen ist.“)
Varzin, Herbst 1877.
Außerung über Csterreich und sein Verhältnis zu
Ungarn.““
Bismarck: „Ich halte Oesterreich nach außen für kräftiger
und einflußreicher, als es seit Metternichs Zeiten gewesen
ist und bin aufrichtig befriedigt davon, weil diese Monarchie
durch ihre geographische Lage, dadurch, daß sie mit einem
Arme gleichsam in die Barbarei, mit dem andern in die
höchste Zivilisation hineinreicht, als Bindeglied zwischen Ost
und West wie zwischen Nord und Süd von größter euro-
*) Im Hinblick auf die Bedenken des Finanzministers
Camphausen begnügte sich Bismarck mit einem etwas geringeren
Steuersatze für ausländische Zigarren, und von dem ausdrück-
lichen Hinweis auf das Tabak-Monopol als ein künftig zu er-
reichendes Ziel abzusehen. Der Gesetzentwurf wurde vom Reichs-
tag der Budgetkommission überwiesen, was so viel als dessen.
Ablehnung bedeutete. Im Laufe der Beratung hatte sich erst
Bismarck dann Camphausen zum Tabak-Monopol in Erklärungen
ausgesprochen, die natürlich der Vorlage der verbündeten Re-
gierungen den Boden entzogen.
**) Nach der oben S. 284 Note, erwähnten Broschüre:
Graf Andrassy auf der Anklagebank. S. 66. Bismarck hielt
sich 1877 vom 7. Juli bis 20. August und vom 8. Oktober bis
14. Februar 1878 in Varzin auf. Wem gegenüber die Aeußerung
fiel, ist nicht bekannt.