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Berlin, 4. Oktober 1878.
Einstündige Unterredung mit dem Schriftsteller Moritz
Busch, betr. Ausstellungen Bismarcks an den ihm von Busch
vorgelegten Korrekturbogen seines Werkes „Graf Bismarck
und seine Leute“, Kaiser Wilhelm, die Kaiserin Augusta,
den Kronprinzen und die Kronprinzessin, Bismarcks Gesund-
heit, die Leiden der Landwirtschaft, die Benutzung der „EGrenz-
boten“ zu offiziösen Artikeln, die Art und Weise der Informie-
rung Busch's.“)
Berlin, Anfang November 1878.
Unterredung mit dem Minister des Innern, Grafen
Botho Enlenburg, betreffend das Buch des Pfar-
rers Todt, „Der radikale Sozialismus und die
christliche Gesellschaft“.
Bismarck: „Sie kennen doch das dieser Tage in der „Na-
tional-Zeitung“ besprochene Buch des evangelischen Pastors
die jedoch ohne Ergebnis geblieben zu sein scheint. Onken a. a. O.,
Seite 392.
*) Moritz Busch, Tagebuchblätter, Bd. II, S. 532—536.
Die „Vossische Zeitung", Nr. 260 vom 5. November 1878 repr?-
duzierte Aeußerungen Bismarcks über Frankreich und Gambetta,
herrührend von dem Berliner Korrespondenten der bonapartisti-
schen Zeitung „Ordre“. Bei den bekannten Tendenzen dieses
Blattes können diese anderweitig nicht verbürgten Gespräche
Bismarcks nur mit dem größten Mißtrauen aufgenommen werden.
Die Unterredung, welche zwischen Bismarck und Gambetta nach
der Enthüllung von Francis Laur im Jahre 1878 in Friedrichs-
ruh stattgefunden haben soll, ist erfunden. „Hamburger Nach-
richten"“"., Nr. 585 vom 21. August 1907. Am Abend des
16. Oktober 1878 waren v. Bennigsen, Lucius und Helldorff
zusammen mit dem Minister Grafen zu Eulenburg zu Bismarck
geladen, um die entscheidenden Beschlüsse hinsichtlich des Sozialisten-
gesetzes zu treffen. Hermann Onken Rud. v. Bennigsen, Bd. II,
Seite 398.
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