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fend die Silberwährungsfrage und sonstige allge-
meine wirtschaftspolitische Fragen.“
Bismarck: „Mit Bedauern muß ich konstatieren, daß
meine Leistungsfähigkeit zurückgegangen ist; ich kann nur mehr
fünf Stunden am Arbeitstische wirken, obgleich es eigentlich
sechzehn sein sollten. Meine Gewohnheit, bis weit in die
Morgenstunden hinein zu arbeiten, und an wichtige Fragen
zu denken, hat es mir unmöglich gemacht, in den ruhigen
Stunden der Nacht des Schlafes zu pflegen. Die Stille nach
Mitternacht — fuhr er fort — ist schrecklich, sie weckt alle
bösen Geister meines Gemüts und läßt mich ein Opfer meiner
Phantasie werden, denen zu entgehen ich aufstehen und lesen
oder schreiben muß. Bei vielen derartigen Gelegenheiten habe
ich Debatten im voraus gedacht, die Gegner sprechen lassen
und meine Erwiderung gegeben, auch bin ich aus Furcht, meine
anscheinend so effektvollen Gedanken und Worte zu vergessen,
aufgestanden und habe dieselben sorgfältig zu Papiere gebracht.
Nie habe ich dieselben jedoch für brauchbar gefunden; sie
waren stets zu subtil, um unter praktischen Leuten anwend-
bar zu sein und Papier und Tinte, welches sich stets an der
Seite meines Bettes befand, war nutzlos verschwendet. Wenn
der erste Lärm des Tages sich bemerkbar macht, fange ich an
zu schlafen bis elf, zuweilen auch bis zwölf, ja bis ein Uhr.
Zu Hause, auf dem Lande würde ich wohl gar nicht schlafen,
wenn nicht die großen Güterzüge mit zwei Maschinen und mehr
als hundert Wagen sich auf der zirka hundert Schritte
von meiner Wohnung entfernten Bahn begegneten; durch den
Lärm beruhigt, schlafe ich ein“.
Sich zu Kelley wendend: „Sie nehmen sicherlich In-
teresse an unserem Vorgehen in der Zollangelegenheit? Wir
können eben so gut wie unsere Nachbarn das erzeugen, was
*) Nach einem in der „Philadelphia Times“ veröffent-
lichten Berichte Kelleys.