Full text: Also sprach Bismarck. Band II. 1870 - 1888. (2)

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wir gebrauchen, jedoch nicht so billig, wie sie, besonders da 
Ungarn und Rußland fast ohne Kosten Vieh hüten und Ge— 
treide ernten können, und um unsere Landbesitzer wenigstens teil- 
weise für die auf sie drückenden Steuern zu entschädigen, ist es 
billig, daß diejenigen, welche auf unserem Markte konkurrieren, 
für dieses Recht etwas zahlen.“ Bismarck erzählte alsdann 
in höchst interessanter Weise, welche weite Strecken in jenen 
Ländern von Leuten bebaut werden, welche weder Eigentümer 
noch Pächter des betreffenden Bodens sind und daher, wie er 
sagte, weder Steuern zu zahlen noch für Zinsen zu sorgen haben. 
„Ihre Viehherden streifen auf diesen weiten Gebieten und in der 
passenden Jahreszeit holen sie Pferd und Pflug heran, um die 
außer dem Bereich der Weideplätze liegenden Ländereien zur 
Aufnahme der Saat vorzubereiten. Diese Dienstleistungen 
werden mit Vieh bezahlt, und wenn das Getreide reif ist, 
kommen dieselben Pferde zum Mähen und Dreschen und ihre 
Eigentümer erhalten einen Prozentsatz von der Ernte. Das 
Säen und Ernten von 300 Kilo Weizen kostet auf diese 
Weise nicht so viel, wie der deutsche Farmer für das Land, 
welches dieselbe Menge Getreide liefert, Steuern zu zahlen 
hat, und die Erfahrung einiger Jahre hat uns gelehrt, daß 
Deutschland unbedingt der Schutzzölle bedarf, um es vor 
einer derartigen ungleichen Konkurrenz zu sichern. 
Die Freihändler setzen sich zumeist zusammen aus Dok- 
trinären und Stubengelehrten, Doktoren, Geistlichen und Ad- 
vokaten, von denen jedoch wenige etwas von den Details der 
Staatsgeschäfte verstehen; sie werden von jenen geleitet, welche 
nichts weiter von der Sache wissen, als was sie aus Büchern 
gelernt haben, in welchen unbrauchbarer Unsinn in plausible 
Form gebracht ist. Ich habe viel Aerger von Dummköpfen 
gehabt, welche auf zwecklose Fragen unmögliche Antworten 
verlangten und wie das französische Sprichwort sagt: um 
zwei Uhr den Mittag suchen.“ 
Im Garten bemerkte Bismarck, auf den Gegenstand der
	        
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