Full text: Also sprach Bismarck. Band II. 1870 - 1888. (2)

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Berlin, 12. April 1880. 
Unterredung mit Moritz Busch, betreffend die Disziplin- 
losigkeit der Reichsämter bei Behandlung des Gesetzentwurfs 
wegen Besteuerung der Quittungen bei Postanweisungen, Be- 
deutung der dadurch hervorgerufenen Kanzlerkrisis, das 
Stimmverhältnis im Plenum und in den Ausschüssen des 
Bundesrats, Unmöglichkeit des Kanzlers, in einem bestimmten 
Falle einen rechtmäßig gefaßten Bundesratsbeschluß auszu- 
führen, die Minderung des Gewichts der Ausschußberatungen 
des Bundesrates durch Steigerung jenes der Plenarsitzungen, 
die Praxis der Substitutionen im Bundesrat, die englischen 
Wahlen, die Eventualität einer Verständigung Englands mit 
Rußland und Italien und die Wirkung einer Verständigung 
Frankreichs mit Oesterreich und Deutschland, die schlimme Lage 
Italiens in diesem Falle, das Verhalten des Königs und 
Wilmowskis zu Bismarcks Denkschrift über die Ursachen und 
Beseitigung der Bundesratkrisis, Stephans übertriebenes 
Selbstgefühl.“) 
Berlin, 9. Mai 1880. 
Außerung in Betreff der nächsten Volkszählung. 
Bismarck: „Die Arbeit, welche durch weitergehende Er- 
mittlungen den Lokalbehörden zugemutet wird und zwar auf 
dem Lande vorzugsweise solchen, deren Geschäfte unbesoldete 
Beamte versehen, ist in den letzten Jahren eine so umfängliche 
geworden, daß die Abneigung gegen den Zwang, der dabei 
ohne nachweisbare gesetzliche Berechtigung geübt wird, in 
weiteren Kreisen eine Unzufriedenheit erregt hat, die ich nicht 
für unberechtigt halten kann. Schon bei den rein staatlichen 
Behörden, wie sie in Preußen bis zu den Landesratsämtern 
) Moritz Busch Tagebuchblätter, Bd. II, S. 530 —336. 
v. Poschinger, „Also sprach Bismarck“, Band II. 23
	        
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