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werde nun versuchen, ob die persönlichen und anderen Schwie-
rigkeiten zu besiegen sind. Solange ich so wohl bin, wie jetzt,
kann ich mit Busch auskommen. Anders ist es im Sommer.“
Berlin, Mitte Januar 1881.
Unterredung mit dem Finanzminister Bitter, be-
treffend den Antrag des Abgeordneten von
Minnigerode auf dauernden Erlaß an Klassen-
und klassifizierten Einkommensteuer.
Bismarck äußerte sich in einer Unterredung mit Bitter
dahin, daß die Staatsregierung im Sinne der von ihr unter-
nommenen Reformen prinzipiell nicht in der Lage sei, dem
Kommissionsantrag widersprechen zu können. Die Vorlage
der Staatsregierung (das sogen. Verwendungsgesetz) habe
ebenfalls gehofft, den Steuererlaß zu einem dauernden zu
machen.
Berlin, 21. Januar 1881.
Unterredung mit Moritz Busch, betreffend die Besprechung
des Arbeiterversicherungsgesetzes in der Presse, die Not-
wendigkeit eines Anfanges mit der Versöhnung der Arbeiter
mit dem Staate, die mutmaßlichen hohen Kosten dieser so-
zialen Gesetzgebung kein Hinderungsgrund, die Verwendung
des Tabakmonopols zur Aufbringung der Kosten, Befür-
wortung einer höheren Besteuerung der Genußmittel, die Hal-
tung der Liberalen gegenüber Bismarcks sozialpolitischen Vor-
lagen, Charakteristik der Fortschrittspartei, der Freihändler,
Bamberger, der Konservativen, der Nationalliberalen, Las-
kers, Rickerts, die Juden, Busch's „Grenzboten“-Artikel, die
Stellung Deutschlands zu Frankreich und England, Eladstones
Torheiten, Bismarcks Gesundheit.“)
*) Moritz Busch Tagebuchblätter, Bd. III, S. 10 bis 14.