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Darauf Bismarck: „Ich habe bisher keine Beweise da-
von, daß der König von Italien seine Freundschaft für
Napoleon bis zum Angriffe auf Preußen betätigen wird;
es ist gegen mein politisches Gewissen, eine Initiative zum
Bruch zu ergreifen, welche Italien Vorwand und Rechtferti-
gung feindlicher Haltung geben könnte. Wenn aber
Viktor Emanuel die Initiative zu dem Bruche ergreift, so
wird die republikanische Tendenz derjenigen Italiener, welche
eine solche Politik mißbilligen, mich nicht abhalten, dem
Könige, meinem Herrn, zur Unterstützung der Unzufriedenen
in Italien durch Geld und Waffen, welche sie zu haben
wünschen, zu raten.“
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Homburg (Pfalz), 9. August 1870.
Unterredung mit dem bayer. Bezirksamtmann
Siebert, betreffend Elsaß.“
Siebert (beim Abschied des Kanzlers vor dem Aufbruch
nach Saarbrücken): „Wenn Sie zurückkommen, so bringen Sie
uns doch Elsaß-Lothringen mit!“
Bismarck: „Verlassen Sie sich darauf, lieber Herr Kol-
lege, was gemacht werden kann, wird gemacht!“
Mariaville, 17. August 1870.
Unterredung mit dem dirigierenden Oberarzt des
Lazarettes Diss, betreffend die Beseitigung der
Nahrungsmittelnot.“
Bismarck hatte durch die Verwundeten — darunter Graf
Herbert — erfahren, daß nicht genug Nahrungsmittel vor-
handen seien. Diös bestätigte dies. Bismarck: „Aber sehen
Sie doch das zahlreiche, den Hof füllende Geflügel.“
*) Nach der Straßburger Post vom 6. Januar 1905.
½# Nach dem Kriegstagebuch des Grafen Herbert Bismarck.