Full text: Also sprach Bismarck. Band II. 1870 - 1888. (2)

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meinte, diese Maßregel involviere eine zu große Härte; Bismarck 
wollte aber von einer Aufhebung des Verbots nichts wissen. 
„Es sind alle Spione“.“) 
Friedrichsruh, 2. Oktober 1887. 
Unterredung mit dem italienischen Minister Fran- 
cesco Crispi, betreffend die allgemeine volitische 
Lage Europas.“ 
Die Unterhaltung fand im Arbeitszimmer Bismarcks statt, 
in französischer Sprache. 
Fürst Bismarck begann mit einem Expose der deutschen 
Auswärtigen Politik. Er wolle den Frieden; ihn zu stören, 
gebe es nur zwei Mächte, Frankreich und Rußland. Und doch 
*) Bei der Rückreise von Kissingen nach Berlin wurden 
Bismarck am 8. September allenthalben, namentlich in Halle, 
Ovationen bereitet. Hunderte von Menschen waren dort auf dem 
Bahnhofe versammelt und begrüßten ihn mit stürmischen Hochs. 
Zu einigen persönlichen Bekannten aus der Menge, die zu ihm 
an den Waggon herantraten, sagte er launig: „Ihr denkt wohl, 
ich soll eine lange Rede halten, dazu bin ich viel zu müde.“ 
**) Nach den Aufzeichnungen, welche der ehemalige italienische 
Abgeordnete Palamenghi-Crispi, ein Neffe des verstorbenen 
italienischen Staatsmannes, dessen Namen er seinem eigenen hinzu- 
gefügt hat, im Pariser „Européen“ Nr. 97 vom 10. Oktober 
1903 über die Reise Francesco Crispis zu Bismarck nach Friedrichs- 
ruh 1887 veröffentlicht hat. Palamenghi war eine der drei 
Personen, die Crispi begleiteten. Die beiden anderen waren 
sein Kabinettsvorstand Pisani-Dossi und sein Kabinettssekretär 
Edmund Mayor. Palamenghi war der Privatsekretär seines 
Oheims und ging diesem bei der Niederschrift der Unterredungen 
mit dem Fürsten Bismarck an die Hand, die er unmittelbar, 
nachdem diese stattgefunden, vornahm. Aus diesen Papieren 
schöpfte er jetzt seine Mitteilungen. Andere Referate über die 
damals zwischen Bismarck und Crispi geführten Gespräche finden 
sich in meinen Werken „Fürst Bismarck und die Diplomaten“, 
S. 438 und „Neue Tischgespräche“, Bd. J, S. 138 f. 
 
	        
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