Full text: Also sprach Bismarck. Band II. 1870 - 1888. (2)

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Bismarck: „Meine Antwort auf die Depesche lautet, daß 
wir zu wissen wünschen, welche Sicherheiten dafür be- 
stehen, daß die gegenwärtige Regierung einen etwa mit ihr 
abgeschlossenen Friedensvertrag auch durchführen kann. Herrn 
Favres Erwiderung enthält nichts als Worte. Erkennt Ba- 
zaine die gegenwärtige Regierung an? Tut die Flotte es? 
Einen Waffenstillstand lehnen wir rundweg ab; von einem 
solchen würden nur die Franzosen Vorteil haben. Die fran- 
zösische Regierung selber kann einen Hinweis darauf, daß 
das Kaiserreich und nicht das französische Volk den Krieg 
erklärt habe, nicht für irgendwie stichhaltig ausgeben wollen. 
Kein einziger Abgeordneter, mit Ausnahme der Herren, die 
jetzt die Regierung bilden, hat gegen den Krieg gesprochen; 
und diese Regierung führt jetzt, wo sie die Macht in Händen 
hat, eine sehr trügerische Sprache, indem sie das Volk zum 
Glauben ermutigt, sie könne den Krieg fortsetzen, und ihm in 
den Kopf setzt, die Vermittelung neutraler Mächte werde 
es aus der Klemme befreien, in die es durch seine Nie- 
derlage geraten ist. Dies ist der 27. Krieg, den im Laufe 
wonn 200 Jahren die Franzosen gegen Deutschland geführt 
haben, und würde jetzt ein Friede geschlossen, der den Fran- 
zosen ihr bisheriges Gebiet beließe, so wäre dies einfach ein 
Waffenstillstand, der nicht länger dauern würde als bis 
sie die Lücken ihrer Streitkräfte ergänzt und Verbündete ge- 
funden hätten. Ich stand in Preußen allein, als ich bei 
der luxemburgischen Frage den Ausbruch des Krieges ver- 
hinderte; ich handelte so, weil ich glaubte, daß die damals 
bestehende Empfindlichkeit mit der Zeit sich legen und ganz 
verschwinden könnte wie die durch die Niederlage bei Waterloo 
hervorgebrachten Gefühle geschwunden sind. Aber ich irrte 
mit dieser Annahme, und so viel ist gewiß: So lange Frank- 
reich durch den Besitz von Straßburg und Metz im Stande 
ist, Deutschland jederzeit anzugreifen, so lange werden wir 
immer wiederkehrenden Kriegen ausgesetzt sein.
	        
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