Full text: Also sprach Bismarck. Band II. 1870 - 1888. (2)

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Bismarck nicht. Sie würde die deutsche Armee behindern. 
„Man wird eine Demarkationslinie machen; diesseits und 
jenseits derselben sind beide kriegführenden Parteien unge— 
hindert.“ Bismarck hatte bereits diese Linie mit Rotstift 
auf eine Karte eingezeichnet. Seiner Bemerkung zufolge 
würden die 160.000 Mann, welche die Kapitulation von Metz 
verfügbar gemacht hatte, vorwärts marschieren, um Rouen, 
Havpre und die Normandie zu besetzen; sie würden erst am 
Tage des Waffenstillstandes den Vormarsch einstellen. Das 
französische Interesse erheische also, so schnell als möglich 
zu unterzeichnen. 
Artikel 6: Die Lebensmittelfrage. Große Schwierig- 
keiten seitens Bismarcks: „Sie verlangen von uns zu viel. 
Wenn wir Ihnen gewähren, was Sie verlangen, so werden 
Sie sich zwei Monate länger in Paris halten, und wir müßten 
den ganzen Winter hier liegen bleiben, denn es gelüstet uns 
gar nicht. Paris zu zerstören. Wir wollen abwarten, bis 
Ihre Lebensmittel zu Ende gehen. Dieser Artikel muß also 
entschieden umgeändert werden. Wenn Sie uns ein Fort 
einräumen, so gebe ich Ihnen Lebensmittel.“ 
Thiers: „Nein. Falls wir ein Fort hergeben müssen, 
so verzichten wir lieber auf den Waffenstillstand.“ 
Ohne weiter in Thiers zu dringen, ging Bismarck zum 
letzten Artikel über, betreffend den unparteiischen Dritten. Bis- 
marck wollte nicht, daß dieser dritte Unparteiische aus der 
Zahl der Neutralen genommen werde. 
Bismarck: „Ich vermisse in Ihrem Entwurfe noch einen 
Abschnitt über die Flotten. Ich hätte gerne gehabt. daß 
Ihre Schiffe nicht weiter als bis zur Seinemündung gingen.“ 
Thiers: „Wie, gehören Dieèppe, Boulogne und Dün- 
kürchen nicht mehr uns? Die Grenze für unsere Flotte wird 
Pas de Calais sein.“ Die deutsche Flotte, deren augen- 
blicklichen Aufenthalt Bismarck nicht kannte, sollte da statio- 
v. Poschinger, „Also sprach Bismarck", Band II. 4
	        
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