sein. Heute aber habe ich denselben nichts zu bestellen, und
ich danke Ihnen für Ihre gute Absicht.“
Darauf wurde über die Waffenstillstandsverhandlungen
weiter verhandelt.
Bismarck: „Wir sind fast über alle Bestimmungen einig,
aber da die Nahrungsmittelzufuhr nach Paris den Wider-
stand dieses Platzes verlängern wird, so wollen die Militärs
nichts davon wissen und ohne sie kann ich nichts machen.“
Thiers sagte darauf in einem ruhigen, aber bestimmten
Tone, daß, wenn Bismarck an eine definitive Weigerung
der Militärs glaube, es besser sei, ihm dies offen zu erklären
und eine unfruchtbare Verhandlung abzubrechen. Er wäre
bereit die Regierung in Paris zu verständigen und das Haupt-
quartier von Versailles zu verlassen.
Bismarck: „Sie haben es zu eilig, alle Hoffnungen auf-
zugeben. Ich will den König noch einmal sehen, und viel-
leicht kömnte man sich doch einigen, in dem Falle, daß Sie
Ihre Forderungen an Lebensmittelzufuhr vermindern. Geben
Sie mir bis morgen Zeit und Mittags werde ich Ihnen
eine definitive Antwort geben.“")
*) Am 2. November 1870 schrieb der Geh. Rat Abeken
an seine Frau: Thiers hat nun heut seine zweite, wiederum fast
dreistündige Unterhaltung mit Graf Biemarck gehabt, der ihn
für einen äußerst feinen, gesellig liebenswürdigen Mann, aber nicht
gerade für den geeignetsten Unterhändler erklärte. — Tagebuch
des Kaisers Friedrich vom 2. Nov.: Vortrag Bismarck's über
die Unterhandlungen mit Thiers. Derselbe sagt, zur Wahl einer
Constituante braucht man 28 Tage, während dessen soll Waffen-
stillstand sein und ravitaillement, wozu wir beitragen sollen.
Auf Bismarcks Frage nach Gegenleistungen sagte Thiers erstaunt:
die Aussicht, durch die Constituante zu einer gesetzmäßigen Re-
gierung zu kommen; auf die Ablehnung der Verproviantierung
entfuhr ihm der Ausruf: „Mais nous aurions donc alors
la capitulation au milien de PTarmistice“. Auf Bisdmarck's
Tadel gegen die Verwendung der Turkos antwortete er: „Mais
vous vous servez donc tout de méme des uhlans!“