Full text: Also sprach Bismarck. Band III. 1888 - 1898. (3)

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ging mir aber zu langsam. Da ritt ich an Se. Majestät 
heran, nahm den Fuß aus dem rechten Bügel und ver- 
setzte dem Pferde des Königs heimlich einen tüchtigen Tritt. 
Das war der dicken Stute gewiß noch nie passiert; aber 
es half, und sie setzte sich in schlanken Galopp.“ — 
r— 
Friedrichsruh, 14. Juni 1892. 
Unterredung mit dem Schriftsteller Mazimilian 
Harden, betreffend Bismarcks Reise nach Wien, 
das Bündnis mit Osterreich, die neuen Handels- 
verträge.“ 
Harden: „Ich bin von Wien aus ersucht worden, Ihre 
demnächstige Ankunft daselbst etwas zu Hräludieren, über 
Ihre Stimmung, Absicht und Sentiments etwas zu schreiben. 
Ich habe dies abgelehnt.“ 
Bismarck: „Ich glaube mir bei Ihnen den wohlanstän- 
digen Ruf eines Privatmannes erworben zu haben, der sich 
jeder Ingerenz auf das Handeln seiner Freunde hält. Chacun 
à son goüt. Auch in diesem Falle hätte ich Ihre Entschlüsse 
nicht prägraviert. Jetzt aber kann ich offen sagen, daß die 
Entscheidung, die Sie wählten, mir sehr angenehm ist. Sehr. 
Ich möchte mich in Oesterrech ganz geräuschlos halten und 
alles meiden, was zu politischen, sogar zu nationalen 
Demonstrationen irgendwie Anlaß geben könnte. Deshalb 
fahre ich auch nicht über Prag.““) Da ist immer ein bischen 
*) „Neue Freie Presse“ Nr. 13.875 vom 12. April 1903; 
„Zukunft“ vom 19. September 1903 und 29. Oktober 1892. Man 
vermißt auch hier vielfach die Bismarck'sche Ausdrucksweise. 
*) Nach Harden wollte Bismarck auf der Rückreise von 
Wien, um der bayerischen Regierung lästige Friktionen mit Berlin 
zu ersparen, über Passau nach Kissingen fahren, und er ent- 
schloß sich erst zu einer Aenderung der Route, als die bayerische 
Staatsbahn ihm einen Separatzug Wien—Salzburg—München— 
Kissingen zur Verfügung stellte.
	        
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