Full text: Also sprach Bismarck. Band III. 1888 - 1898. (3)

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Friedrichsruh, 24. oder 25. Januar 1894. 
Unterredung mit dem Vorsitzenden des Bundes 
der Landwirte Hauptmann v. Plötz, betreffend 
den Handelsvertrag mit Rußland.“ 
Nachdem es feststand, daß Bismarck nach Berlin kommen 
werde, und die bundesfeindliche Presse diese Reise mit einer 
Schwenkung desselben in der russischen Handelsvertragsangele- 
genheit in Verbindung gebracht hatte, begab sich v. Plötz nach 
Friedrichsruh, um vom Fürsten eine Erklärung zu erbitten: ob 
durch die Aussöhnung zwischen ihm und Sr. Mojestät dem 
Kaiser seine Stellung zum deutsch-russischen Handelsvertrage 
irgendwie alteriert sei. . 
Bismarck sprach sich darauf unzweideutig aus, daß er 
nach wie vor ein Gegner des deutsch-russischen Handelsver- 
trages sei, da durch ihn die Landwirtschaft aufs schwerste 
geschädigt werde. 
v. Plötz dankte dem Fürsten für diese offene Erklärung, 
durch welche allen Mißdeutungen ein wirksames Ziel gesetzt 
werden könne. « 
Friedrichsruh, 26. Januar 1894. 
Als Bismarck das Schloß verließ, um sich zur Reise 
nach Berlin anzuschicken, streuten ihm sechs weißgekleidete junge 
Damen aus Friedrichsruh vom Schloß nach dem Bahnge- 
leise Blumen. Bismarck: „Es ist zu kalt heute Morgen 
für Ihr Kostüm, Sie werden sich alle den Schnupfen holen, 
die Tracht ist nicht zweckmäßig bei dem jetzigen Wetter, obwohl 
sie sonst sehr kleidsam ist.“ 
*) Das „Volk“ auf Grund einer Unterredung des Herrn 
v. Plötz mit dem Verleger der „Kolb. Volkszeitung“, „Vos- 
sische Zeitung“ Nr. 56 vom 3. Februar 1894.
	        
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