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von Helldorf zu verstehen, daß, wenn das Plenum das Ge-
setz so annehmen würde, wie die Nationalliberalen es woll-
ten, und wem dafür eine Majorität vorhanden wäre, die
Regierung es akzeptieren würde; er könne aber nicht von
Bundesrats wegen sofort erklären: wir beugen uns vor dem
Kommissionsbeschlusse.“)
Berlin, Vor Mitte Februar 1890.
Unterredung mit dem Oberpräsidenten der Pro-
vinz Hannover v. Benmigsen.“
Berlin, 18. Februar 1890.
Unterredung mit dem Vertreter der „Kölnischen
Zeitung“ Dr. Fischer, betreffend Bismarcks Rück-
unzulängliches Gesetz ergäbe, so sei es geboten, auch dieses an-
zunehmen.“
*") Vgl. auch die den „Berliner Neuesten Nachrichten“
unterm 31. Januar 1900 zugegangene Zuschrift des Fürsten Herbert
abgedruckt in der Nr. 53 vom 1. Februar 1900, die „Gegen-
erklärung Helldorfs im Märzheft der „Deutschen Revue“ von 1900
und hiergegen die Ausführungen Hugo Jacobis in den „Berliner
Neuesten Nachrichten"“ Nr. 90, 92 und 96 vom 23., 24. und
27. Februar 1900. "
*) Onken, „Rud. v. Bennigsen“, Bd. II, S. 548. Ben-
nigsen schreibt darüber an Miquel unterm 18. Februar 1890:
Die Macht behielte er freilich gern, glaubt auch mit vollem Recht
in der großen Politik Deutschlands noch große Dienste leisten zu
können wie kein andrer. Aber mit guten Manieren und auf die
Dauer dem jungen, von berechtigtem Selbstgefühl und Taten-
drang beseelten Kaiser ein genügend freies Feld größerer Tätig-
keit zu überlassen, das scheint doch contra naturam zu sein.
Bleibt doch selbst bei einer vollständigen Scheidung zwischen dem
Reich und Preußen für den Kanzler, was ich insbesondere wegen
der Zukunft für politisch sehr gefährlich halte, immer noch die
für den alten selbstherrlichen Kanzler mit seinem historisch ent-
wickelten Schwergewicht kaum lange durchführbare Aufgabe, dem
jungen Herrscher nicht fortwährend als Last und Mentor zu er-
scheinen.