Full text: Illustrierte Geschichte der Sächsischen Lande und ihrer Herrscher. I. Band, 1. Abteilung. Von den Anfängen bis zum Tode Friedrichs des Strengen (1381). (1)

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Diese Italienfahrt hat sich nicht verwirklicht. Die Zerwürfnisse 
in der Familie des Prätendenten, die sich an die nächtliche Flucht 
Margarethens von der Wartburg anschlossen, trugen daran Schuld. 
Jedoch haben die Beziehungen zu Italien deshalb nicht völlig auf- 
gehört. Im Jahre 1271 ließen die Ghibellinen eine neue Einladung 
an Friedrich ergehen, der man doch am Hofe des Landgrafen Albrecht 
wieder williges Ohr lieh. In der ersten Woche des September 1271 
langte Friedrich von Treffurt als Generalvikar des „Königs“ Friedrich 
an der Spitze einer glänzenden Gesandtschaft in Verona an und 
wurde von der Stadt mit hohen Ehren aufgenommen. Der junge 
Landgraf und sein Vater, so meldeten die Gesandten, würden dem- 
nächst nachfolgen, um Karl von Anjon, dem Mörder des Stauffen 
Konradin, die angemaßte Krone von Neapel zu entreißen. Aber Fried- 
rich von Treffurt hat lange vergeblich in Verona gewartet; es kam 
niemand aus Deutschland, und so kehrte er zuletzt auch wieder dahin 
zurück. 
Die Verhandlungen mit den Italienern setzen die Anwesenheit 
Friedrichs und doch wohl auch seines Bruders Dietzmann bei dem Vater 
voraus. Nach anderer Nachricht sind, wie schon erwähnt wurde, beide 
von ihrem Oheim Dietrich von Landsberg ins Haus genommen worden, 
der die vom Vater gegen seine verstoßene Gemahlin ausgestreuten Ver- 
leumdungen zu diesem Zwecke geschickt ausgenützt habe. Ubrigens existierte 
noch ein ältester Sohn, Heinrich mit Namen, von dem wir wenig mehr 
als eben diesen wissen. Er wird seit 1274 im Besitze des Pleißnerlandes 
genannt, das die unterpfändliche Mitgift seiner Mutter bildete. Seit 
dem Jahre 1283 verschwindet er, und zwar hatte er sich, aus unbe- 
kannten Ursachen seines Besitzes beraubt, nach Schlesien gewandt und 
dort eine Tochter des Herzogs Heinrich III. von Breslau geheiratet. 
Er hinterließ einen Sohn Friedrich, den man gleich dem Vater den 
Länderlosen nannte. Das Pleißnerland aber fiel an seinen Oheim 
Dietrich oder Diezmann von Landsberg. 
Dieser lag oft in Fehde mit seinem Bruder Albrecht. Im Ver- 
ein mit dem Bischof Erich von Magdeburg zog er 1275 gegen den 
Bruder und verwüstete Thüringen. Aber in der Gegend von Tenn- 
städt wurde er von Albrecht mit überlegener Macht angegriffen und 
zurückgedrängt. Dann erfolgte eine Aussöhnung; denn beide vereint
	        
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