Full text: Rechtslexikon. 1. Band: A-K (1)

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terlage für die Abschätzung einer Bk zum 
Zwecke der Veräußerung, der Versiche- 
rung usw. Die Inventarnummer bestimmt 
sonach auch die Ordnung für die Auf- 
stellung der Bk. Dies Verfahren ist zu- 
gleich das zweckmäßigste, wo es sich 
um Ordnung von geringen Büchermengen 
handelt; für größere Sammlungen emp- 
fiehlt es sich nur da, wo schnell eine vor- 
läufige Übersicht hergestellt und ihr Be- 
nutzen und Verleihen ermöglicht werden 
soll. Nach der Eintragung werden die 
Bücher selbst mit der Nummer des Erwer- 
bungsverzeichnisses versehen; diese wird 
am besten auf der Rückseite des Titel- 
blattes oder des Deckels notiert. Um den 
Eigentümer des Buches zu kennzeichnen, 
drückt man in das Buch einen Stempel 
oder klebt ein Exlibris hinein. Die Be- 
nutzung des Titelblattes ist dabei aus 
ästhetischen Gründen zu vermeiden; über- 
dies leidet die Verwertbarkeit des Buches 
gerade besonders beim Mangel der Scho- 
nung des Titelblattes. Um das Buch auch 
äußerlich zu kennzeichnen und seine Auf- 
findbarkeit zu erleichtern, sind diese Num- 
mern auch auf dem Rücken der Bücher 
gut sichtbar anzubringen, am besten auf 
gleichförmigen und gleichfarbigen Etiket- 
ten, wobei die gezähnten vor den scharf- 
kantigen wegen ihrer festeren Haftung 
auf der glatten Fläche des Rückens den 
Vorzug verdienen. 
Will man sich in derartig behandelten 
Büchersammlungen über das Vorhanden- 
sein eines Werkes schneller unterrichten, 
als dies durch Prüfung der Liste Nummer 
für Nummer geschehen kann, so fertigt 
man sich hierzu ein alphabetisches Re- 
gister, in das alle Verfassernamen oder 
sachlichen Stichworte der Titel unter Kür- 
zung der übrigen Teile des Titels aufzu- 
nehmen sind. Handelt es sich um nicht 
mehr als ca 20 Titel in jedem Buchstaben 
des Alphabets, so kann man das Register 
in gleicher Größe wie das gebundene Zu- 
gangsverzeichnis wählen und diesem an- 
fügen. Bei kleineren Büchersammlungen 
macht es nicht viel aus, ob innerhalb der 
einzelnen Buchstaben genau die alphabe- 
tische Reihenfolge gewahrt ist. Natürlich 
ist man dann gezwungen, stets die sämt- 
lichen unter einem Buchstaben vereinigten 
Titel durchzusehen. Das Aussparen grö- 
Berer Zwischenräume innerhalb jedes 
Buchstabens ist auch kein stets wirksames 
Hilfsmittel, weil die Fruchtbarkeit einzel- 
  
Bibliothek. 
ner Schriftsteller oder das Auftauchen 
neuer Namen die gewählten Lücken 
schnell füllen kann. 
Wie man im kaufmännischen Betriebe 
längst zum Zettel- bzw Kartensystem und 
zu sog fliegenden Konten übergegangen 
ist, so sollte man auch die Verzeichnung 
selbst kleinerer Privatbibliotheken nur auf 
Zetteln vornehmen, sobald es sich um ein 
Verfahren handelt, mit dessen Hilfe man 
das Vorhandensein bestimmter Autoren 
oder Werke bestimmter Wissensgebiete 
feststellen will. Nur für das Zugangsver- 
zeichnis empfiehlt es sich aus den dar- 
gelegten Gründen, an gebundenen Bän- 
den festzuhalten. Hier handelt es sich 
überdies um die Sicherung einer be- 
stimmten Reihenfolge, bei der die Zu- 
gänge jedesmal hinten angefügt und 
nicht etwa in die vorhandene Ordnung 
eingereiht werden. 
Das Verzeichnen auf Zetteln, wie es 
sich unbedingt am meisten für den spä- 
ter zu besprechenden alphabetischen und 
systematischen Katalog empfiehlt, ge- 
währt allein die erforderliche unbegrenzte 
Beweglichkeit. Da überdies die moderne 
Technik ein bequemes und billiges Ver- 
vielfältigen von Zetteln auch ohne Be- 
nutzung des Typendrucks ermöglicht, so 
wird jeder, dem an einer bequemen 
und erschöpfenden Verzeichnung seiner 
Bücherschätze liegt, eines von diesen Ver- 
fahren für die Herstellung von Zetteln 
benutzen. 
Nimmt eine Büchersammlung voraus- 
sichtlich einen erheblichen Umfang an, so 
empfiehlt sich die Gliederung nach sach- 
lichen ‘Gesichtspunkten, die je nach der 
Größe der Sammlung und ihrer voraus- 
sichtlichen Vermehrung, nach dem zur 
Verfügung stehenden Aufbewahrungsorte 
und dem Bedürfnisse nach örtlicher Zu- 
sammenstellung sachlich zusammengehö- 
riger Literatur verschieden gestaltet wer- 
den kann. Innerhalb der einzelnen Grup- 
pen bietet die Vereinigung einer alpha- 
betisch-chronologischen Ordnungsweise 
vor anderen Ordnungsweisen die meisten 
Vorzüge; d. h. alle einer bestimmten 
Gruppe zugewiesenen Werke werden 
nach der alphabetischen Reihenfolge der 
Namen ihrer Verfasser oder der sachli- 
chen Stichworte ihrer Titel geordnet. Sind 
in einer Gruppe mehrerer Werke des 
gleichen Verfassers vorhanden, so sind sie 
nach ihrer chronologischen Reihenfolge
	        
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