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sie diese Bewegung an Beständen auf-
zeigen, heißen sie Bestandskonten, so für
Geld, Waren usw, soweit sie die Bewe-
gung an den Ergebnissen, Gewinn oder
Verlust zeigen, heißen sie Erfolgskonten.
Es gibt nur ein Erfolgskonto, das Ge-
winn- und Verlustkonto, das aber zu
seiner Entlastung Hilfskonten erhält, die
die Gewinne (Verluste) ihm gesammelt
zuführen. So kann man jede Lohnzahlung
ihm zur Last schreiben, tut aber besser
daran, das erst auf einem Lohnkonto zu
tun; der Jahresausgleich, der ihm gutge-
schrieben wird, kommt dann in einer
Summe ins Soll des Gewinn- und Ver-
lustkontos.
Aber beginnen wir wieder mit der
Sammlung der Geschäftsvorfälle, die
genau so wie bei der einfachen Buchhal-
tung in zwei Geschäftsbüchern erfolgt,
Memorial und Kassenbuch. Nur ist die
Form der Einträge ein wenig verändert;
wir wissen, daß in der Doppelbuchhaltung
für jeden Geschäftsvorfall zwei Konten
bedacht werden, eines für den Geschäfts-
inhaber selbst, das aber in eine Reihe
sachlich benannter Konten zerfällt, und
das Konto für den Geschäftsfreund; an-
dererseits: bestehen für den Geschäfts-
inhaber selbst mehrere (Sach-)Konten, so
können sie auch einander gegenübertre-
ten. Wenn z. B. für 1000 in bar Ware
gekauft ist, hat das Vermögen selbst
keine Veränderung erfahren, nur seine
Zusammensetzung, und diese Verände-
rung muß gebucht werden, die Ausgabe
auf Kassenkonto „Haben“, der Eingang
auf Warenkonto „Soll“, wie wenn ein Ge-
schäftsfreund die Ware auf Kredit ge-
geben hätte und der Vorgang auf die
Habenseite seines Kontos gebracht wäre;
wie hier der Geschäftsfreund, so hat dort
die Kasse gegeben.
Danach zeigt das Memorial für jeden
Vorfall zwei Konten, statt des einen Kon-
tos bei der einfachen Buchhaltung; außer
dem Konto des Geschäftsfreundes wird
das (Sach-)Konto des Geschäftsinhabers
selbst gebracht und stets das schuldende
Konto vorangestellt, so daß die Bezeich-
nung Soll erspart wird. Wandeln wir das
obige Memorial in die Form der doppel-
ten Buchführung um — es stände nichts
im Wege, diese Umwandlung zu unter-
lassen; sie erleichtert nur den Übertrag —,
so lesen wir: A. in Z. schuldet an den
Geschäftsinhaber für Ware; und der Ge-
Buchführung, kaufmännische.
schäftsinhaber schuldet an B. in Y. für
Ware; ebenso schuldet er an A. in Z. für
Zinsen usw. Setzt man statt des Ge-
schäftsinhabers sein Konto, so erhält man
folgende Form:
Memorial. J1
H.B. Oktober 1908, 4:9
914 | 4.|| A, in Z. |
an Warenkonto
für gesandte.........
Warenkonto
an B. in Y.
für empfangene, ......
149 | 7.
Zinsenkonto
an A, in Z,
für 2 v, H. Skonto seiner
Zahlung von heute . . . | 3%
20,9 | 10,
B. in Y.
an Warenkonto
für 1 v. H. Dekort seiner
Forderung
914 | 11.
93
H.B.
9/16 | 11.1 B. in Y.
an Akzeptenkonto
für mein Akzept . . . . ||800| —
C. in X.
an Warenkonto
sandte ihm auf Bestellung
10/14 | 16,
A. in Z.
an Warenkonto
sandte ihm bestellte... .
9/14 | 23,
Wechselkonto
an A. in Z.
empfing von ihm 1 Wechsel
über
16/9 | 29,
Der Dekort konnte auch dem Gewinn-
und Verlustkonto gutgebracht werden,
das Ergebnis ist dasselbe.
Im Kassenbuch werden auch stets zwei
Konten angeredet; das eine ist aber
stets das Kassenkonto, folglich und weil
das Kassenbuch schon die Form eines
Kassenkontos hat, wird ausdrücklich nur
das andere Konto genannt; die Anfangs-
bestände werden dem Bilanzkonto ent-
nommen, die Schlußbestände ihm wieder
zugeführt, s. unten: ‘