Full text: Rechtslexikon. 1. Band: A-K (1)

Buchführung, kaufmännische. 
setzt durch das abschließende, inhaltlich 
gleiche Bilanzkonto vom Tage zuvor. 
Da jeder Geschäftsvorfall auf einem 
Konto im Soll, auf einem anderen im 
Haben gebucht sein muß, ist bei richtiger 
Buchung die Summe der Sollposten auf 
allen Konten gleich derjenigen der Haben- 
  
299 
posten. Davon kann man sich monatlich 
durch eine sog Probebilanz (Monats-, 
Roh- oder Umsatzbilanz) überzeugen; 
fürs ganze Jahr aufgestellt, kann sie mit 
einer Saldo-, einer Vermögens- und einer 
Erfolgsbilanz in folgender Form verbun- 
den werden: 
  
  
  
  
  
  
Umsatzbilanz Saldenbilanz Vermögensbilanz Erfolgsbilanz 
Konto Soll Haben Soll || Haben Soll !i Haben Soll |i Haben 
0.00 IA #4 _ 3 4 _ PA SI MB A BA a9 
Kapital . . 15060 —| . |. 15060.—| . 1. 150601 
Kasse 674,601 570 —| 104601 . '.| 104 60: | | 
Waren . 16380 |— | 1228 ,30| 15151 70 15460 60°. |. . || 308 90 
Wechsel. 326.01 . E 36 40) . ..| 326 40; | | | 
Akzept . | ....800'. Ä 800. . 0.0800 — Ä 
Utensilien . 120 — ...Tme0 .! ....1m5 -ı 5... 15 —' 
A. in Z.. 520 30! 520 30 | | | 
B. in Y.. 807150. 1456 30] . 1. | 648 801. |. || 64880 | 
C. in X.. 149510) . .1 1495 90) . :.| 1495 90, | | 
D.ınW. . 0 | 2253 70 0 „| 2253 70 . 1.2253 i70 \ 
Volksbank . 20-1... 0-1. 0. I Ä 
Zinsen 3m 3 90 a u m | 
Unkosten 0.— . . VD — 20 W— | 
Haushalt 101 —, . . 100° — 1. > 100. — | 
Gewinn u... j | 100° — 100 — | | 
Verlust . —- -I- -1- -| - -1- - — 0-1 | 
91888 !60 | 21888 60| 18762 5018762 50| 18862 50118862 50| 308 WM 308 90 
  
Die sog amerikanische Buchhaltung 
faßt Memorial, Kassenbuch und Haupt- 
buch auf einem Blatt zusammen, wie 
folgt: 
Siehe Tabelle auf S. 300. 
Die wichtigste Frage auf dem sach- 
lichen Gebiete ist die nach der Bewertung 
der Bestände bei der Inventur. Nach 
H 39 ist in dem Eingangsverzeichnis der 
Wert der einzelnen Vermögensgegen- 
stände anzugeben; nach $ 40 sind sie und 
die Schulden nach dem Werte anzusetzen, 
der ihnen in dem Zeitpunkte beizulegen 
ist, für den die Aufstellung stattfindet, 
usw. Da nicht gesagt ist, welcher Wert 
anzusetzen ist, so kann es nur der ge- 
meine, der objektive Wert sein; dieser ist 
aber ein anderer für die Gegenstände des 
Betriebsvermögens, als Geld, Waren, 
Ausstände (Schulden), und für die Gegen- 
stände des Anlagevermögens. Das Be- 
triebsvermögen behält auch losgelöst vom 
Betriebe seinen Wert, wie es denn ja seine 
Bestimmung ist, losgelöst zu werden; 
danach haben wir hier den Markt-(Bör- 
sen-)preis als gemeinen Wert anzusehen. 
Das Anlagevermögen hingegen soll dau- 
ernd dem Betriebe dienen; solange es 
das tut, ist sein objektiver Wert im be- 
sonderen ein geschäftssubjektiver. Die- 
ser ist freilich an sich gar nicht zu be- 
  
  
  
stimmen; man muß von seinem Anfangs- 
werte (Anschaffungspreise) ausgehen und 
den Jetztwert durch Abzug der bisherigen 
Wertminderungen, insbesondere infolge 
Abnutzung, feststellen; jedenfalls ist mit 
einer Werterhöhung durch die Geschäfts- 
lage usw nicht zu rechnen. Wird ein An- 
lagegegenstand veräußert, so ist aus ihm 
ein Veräußerungsgegenstand, Betriebsver- 
mögen geworden; der Gewinn dabei ist 
gewerblicher Ertrag. Auch für das Be- 
triebsvermögen wird, entgegen dem Ge- 
setz, die Ansetzung mit dem (niedrigeren) 
Anschaffungspreise verfochten; diesen 
schreibt hier aber H 261 nur für Aktien- 
gesellschaften vor. Mit der Ansetzung des 
gemeinen, des Marktwerts der Ware in 
Inventar und Bilanz wird auch nicht etwa 
der erst beabsichtigte Gewinn schon vor- 
weg genommen und etwa versteuert. Be- 
absichtigt ist Gewinn durch Verkauf im 
einzelnen, durch Detaillierung; der ist 
nicht schon zu rechnen. Der anzusetzende 
Marktpreis ist vielmehr der im Großhan- 
del zu zahlende, ob er höher oder nie- 
driger ist als der Anschaffungspreis. 
Schliebe und Odermann Die Lehre von der Buch- 
haltung, Leipzig, J. M. Gebhardts Verlag; Reisch und 
Kreibig Bilanz und Steuer, Wien, Manz; Die Bilanzen 
der Aktiengesellschatten von Simon, Berlin, J. Gutten- 
tag; von Rehm, München, J. Schweitzer; von Knappe, 
Hannover u. Berlin, Carl Meyer: Maatz Die kaufmännische 
inkommen, Berlin, Carl Hey- 
aatz. 
Bilanz und das steuerbare 
manns Verlag.
	        
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