Die neuen Waffen. 111
Regierung in den zehn Jahren von 1859 bis 1868 nur zur Ausführung von
Versuchen 25 Millionen Mark ausgab — ein kolossaler Geldbetrag, dessen
Höhe erklärlich wird, wenn man sich vergegenwärtigt, daß nur ein einziger
Schuß bei diesen kostspieligen Schießversuchen auf gepanzerte Schiffswände und
eiserne und stählerne Schutzwehren nicht selten viele hundert und selbst mehrere
tausend Mark kostet.
ermierung.
Die nach und nach vollzogene Umwandlung der preußischen Artilleriewaffe
hatte wiederum die riesige Ausdehnung der Geschützfabriken zur Folge, so des
weltberühmt gewordenen Etablissements von Krupp in Essen, in welchem ge-
genwärtig etwa 20 000 Arbeiter und Angestellte, wenn auch nicht ausschließlich
für die Geschützfabrikation, beschäftigt sind. Was von diesen großartigen Werk-
stätten geleistet wird, ist ganz außerordentlich; man gelangt über die Bedeutung
dieser Anstalten erst zu einer rechten Vorstellung, wenn man den Schießplatz
der Kruppschen Werke, der bei dem hannöverschen Städtchen Meppen auf
2¼ deutsche Meilen Länge sich ausdehnt, gesehen hat.
Hinsichtlich der zwei Kaliber, welche man anfänglich für die Feldartillerie
angenommen hatte — für leichtes Geschütz 7,85 cm, für schweres 8,z cm —