Full text: Fünfzig Jahre aus Preußens und Deutschlands Geschichte.

In Rastatt. 71 
nicht hinlänglich geschlossen folgten, ermannten sich dieselben zu einem Gegen- 
angriff und warfen die Preußen zurück, ein vorübergehender Erfolg, welcher 
in der Stadt als ein glänzender Sieg durch Beleuchtung gefeiert wurde. Am 
30. Juni erstürmte aber ein Teil des ersten preußischen Korps die verschanzte 
Brücke bei Kuppenheim, und die Aufständischen mußten ihre sämtlichen Stellungen 
aufgeben, wurden zersprengt oder in Rastatt eingeschlossen. Damit fiel die 
Entscheidung. Von allen Seiten angegriffen, vermochten die Badischen sich 
nun nicht länger in ihren Stellungen im freien Felde zu behaupten, und 
Mieroslawski sah sich genötigt, mit einem ansehnlichen Teil der Kriegskasse 
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Verteidigung einer Schanze bei Kuppenheim durch die Badischen. 
und seinem Stabe über Oos abzuziehen. Ihm folgte bald ein andrer Führer, 
des Heeres, General Sigel, das Versprechen hinterlassend, der eingeschlossenen 
Feste binnen acht Tagen Entsatz zu bringen. Doch war deren Schicksal schon 
so gut wie entschieden. 
In Rastatt. Nur etwas mehr als 5000 Mann waren in der Festung 
zurückgeblieben, die sich aber schon in den nächsten Tagen durch zunehmende 
Ausreißerei um den fünften Teil verminderten. Die Lage der Verteidiger ver- 
schlimmerte ein ärgerlicher Zwischenfall. Der bisherige Festungskommandant 
hatte seinen Posten aus Verdruß über die ohne Urteilsspruch erfolgte Nieder-
	        
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