— 161 —
Knie herabhängt. In solchen Fällen sind die Bauchdecken
sehr gedehnt und erschlafft.
8 227.
Ein Hängebauch macht der Schwangern nicht unerheb—
liche Beschwerden. Im Gehen, in allen Bewegungen wird
die Kranke sehr behindert, gelegentlich treten auch Schmerzen
in den gezerrten Bauchdecken auf.
Auch für Einstellung des Kindes ist der Hängebauch
nicht günstig. Die Frucht sinkt nach vorn in die ausge—
buchtete Wand der Gebärmutter, der Kopf tritt nicht voll
auf das Becken und es bildet sich leicht die hintere Scheitel-
beinstellung (vergl. 5. 209). Zudem kann auf eine kräftige
Bauchpresse bei starker Ausdehnung der Bauchdecken nicht
gerechnet werden.
Schwangere mit Hängebauch müssen vom fünften Monat
an eine Leibbinde tragen. Ist der Hängebauch nur gering,
so reicht es hin, wenn diese Binde hinten am Rücken be-
festigt wird, ist er stärker, so muß die Binde durch Achsel-
bänder gehalten werden. Dabei sind die Röcke ebenfalls
über die Achseln zu tragen. Als Stoff zu solcher Binde
kann Flanell oder Leinen gewählt werden. Je nach dem
Fortgang der Schwangerschast ist ihre Form zu ändern.
Auch sind elastische Leibbinden käuflich zu erhalten.
Kommt es zur Geburt, so hat die Hebamme der
Kreißenden eine Rückenlage zu geben, den Leib mit einem
fest angezogenen Handtuch zu stützen und den Kopf durch
angedrückte Polster zurückzuhalten, daß er nicht nach vorn.
über die Schamfuge ausweicht.
8. 228.
Senkung und Vorfall der Gebärmutter ist ein
Preußisches Hcbammen-Lehrbuch. 11