Full text: Preussisches Hebammen-Lehrbuch.

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zu vergehen. Der enge und lange Mutterhals bedarf einige 
Zeit, um sich genügend zu eröffnen. 
S. 235. 
In den ersten Monaten der Schwangerschaft wird das 
Ei meistens ganz ausgestoßen. Die Eihäute sind dann noch 
dick, das Fruchtwasser ist in geringer Menge vorhanden, ein 
Blasensprung wird daher nicht bemerkt. Erst vom Anfang 
des siebenten Monats an pflegt ein Blasensprung der Aus- 
stoßung des Fruchtkörpers vorherzugehen und somit der Ver- 
lauf dem einer rechtzeitigen Geburt immer mehr ähnlich zu 
werden. 
Zurückbleiben von Eiteilen ist nach Fehlgeburten nicht 
selten. Entweder ist es der ganze Mutterkuchen, welcher 
noch längere Zeit und bisweilen ohne größeren Nachteil in 
der Gebärmutter zurückgehalten wird, oder es sind Stücke 
von der Siebhaut, welche erst nach und nach sich losstoßen. 
Die Zusammenziehung der Gebärmutter wird dadurch sehr 
gehindert und in der Regel geben die Frauen, welche eine 
Fehlgeburt durchgemacht haben, an, daß sie bei den zunächst- 
folgenden monatlichen Perioden an sehr reichlichem Blut- 
abgang zu leiden gehabt hätten. 
8. 236. 
Wird die Hebamme zu einer Schwangern gerufen, welche 
von Blutabgang betroffen ist, so hat sie zunächst zu erwägen, 
ob es sich bei dieser Blutung etwa nur um eine Wiederkehr 
der monatlichen Regel während der Schwangerschaft handele. 
Wäre dies der Fall, so dürfte es nur ein geringer 
Blutabgang sein, der genau an eben den Tagen, an welchen 
die monatliche Periode erwartet war, sich gezeigt hätte.
	        
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