Full text: Preussisches Hebammen-Lehrbuch.

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Auch diese zweite Blutung stillt sich häufig von selbst 
wieder, aber in den nächsten Wochen folgen nun weitere 
nach, jede stärker als die vorhergehende, die Zwischenräume 
zwischen den Blutungen werden immer kürzer. 
So kommt die Schwangere in einen Zustand großer 
Blutarmut hinein, und wenn nun die Geburt erfolgt, findet 
sie sich im Zustand hochgradiger Schwäche. 
Nicht selten trifft die Geburt verfrüht ein. Die Ab- 
lösung der Eiteile und bisweilen auch das Absterben des 
Kindes sind die Ursachen davon. 
S. 243. 
1 Bei der Geburt ist die Eröffnungszeit mit starker 
Blutung verbunden. Jede Wehe reißt dann durch die 
Anspannung der Muttermundsränder ein neues Stück des 
Mutterkuchens los. 
Erst wenn ein vorliegender größerer Kindesteil in den 
Muttermund eintritt, hört die Blutung auf. Der Mutter- 
kuchen wird dann durch den vortreibenden Kindesteil zur 
Seite gedrängt, oder wenn er vollkommen den Mutterkuchen 
deckte, auch wohl vor dem Kinde geboren (Vorfall des 
Mutterkuchens). 
Auch in der Nachgeburtszeit ist noch ein stärkerer 
Blutabgang zu fürchten. Die unteren Teile der Gebär- 
mutter sind bei Entbundenen immer schlaffer als der Mutter- 
grund. Wenn der Mutterkuchen tief gesessen hat, wird daher 
der Blutabgang in der Nachgeburtszeit immer stärker sein 
als bei hohem Sitz. 
Selbst in den ersten Stunden nach beendeter Geburt 
sind Frauen, welche einen vorliegenden Mutterkuchen hatten, 
noch immer in Gefahr. Bei solchen Blutverlusten folgen
	        
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