Full text: Preussisches Hebammen-Lehrbuch.

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8. 252. 
Uebermäßige Größe des Kindes kommt selten vor 
und wird meistens von der Hebamme fälschlich als vor— 
handen angenommen. Rückt die Geburt trotz guter Wehen 
und regelmäßiger Kindeslage nur langsam vor, so liegt 
viel häufiger die Ursache in Enge des Beckens als in zu 
bedeutender Größe des Kindes. Kinder, welche 5 kg. und 
etwas darüber wiegen, sind schon außerordentlich selten. 
Werden noch höhere Gewichte angegeben, so ist das meistens 
die Folge einer ungenauen Wägung. 
Ungewäöhnliche Härte des Kopfes und Schmalheit der 
Nähte kommt ebenfalls nur selten in dem Grade vor, daß 
dadurch das Zusammenschieben der Kopfknochen unter der 
Geburt gehindert würde. 
2. Von der Blasenmole. 
§. 253. 
Die Blasenmole ist eine Erkrankung der Zottenhaut. 
Es bilden sich dabei aus den Zotten Trauben oder Blasen, 
welche mit schleimigem Inhalt gefüllt und durch dünne 
Stiele mit einander verbunden sind. Die kleinsten Blasen 
sind mit bloßem Auge nicht zu erkennen, die größten er- 
reichen die Größe einer kleinen Nuß. 
Die Blasenmolen wachsen sehr rasch und die wuchernden 
Zotten dringen dabei in das Muskelfleisch von der Gebär- 
mutterwand hinein. Die Frucht pflegt in den ersten Wochen 
oder Monaten abzusterben. 
Während der Schwangerschaft treten oft Blutabgänge 
und schleimige Ausflüsse ein. Bei der Ausstoßung der 
Mole ist stärkere Blutung die Regel. Die gedehnte Gebär- 
mutter vermag sich dann nur schlecht zusammenzuziehen, auch
	        
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