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nannte Starrkrampf der Gebärmutter; derselbe kommt
besonders bei vernachlässigten Querlagen und bei Fällen
vor, in denen ungeschickte Entbindungsversuche voraufgegangen
waren, bisweilen auch bei engem Becken und lange verzögerter
Austreibungszeit. In solchen Fällen liegt die Gebärmutter
wie ein harter Stein eng um die Frucht und absatzweise
Wehen sind an derselben nicht nachzuweisen. Auch schmerzt
die Gebärmutter oft bei äußerem Druck.
Die Hebamme bedarf bei diesem Zustand unbedingt
der Hülfe des Arztes.
8. 270.
Ungewöhnlich schmerzhafte Wehen werden meistens
von jungen Erstgebärenden geklagt, die empfindlich sind und
sich wenig zu beherrschen wissen. Die Hebamme vermag
hier durch verständiges Zureden, gelegentlich auch durch ein
ernstes Wort vorteilhaft einzuwirken.
In andern Fällen dagegen liegen wirklich nachweisbare
Gründe vor, welche die ungewöhnliche Schmerzhaftigkeit der
Wehen erklären. So ist bei dem gleichmäßig verengten
Becken die Geburt durch besonders starken Wehenschmerz
ausgezeichnet, weil dabei die Weichteile ringsum stark ge-
quetscht werden.
Aehnlich ist es bei Querlagen, bei Wasserkopf, bei
sehr straffem Muttermund, bei sehr enger Schamspalte, bei
stark gefüllter Harnblase.
Die Hebamme hat je nach diesen Umständen ihr
Verfahren verschieden einzurichten. Anwendung von Wärme
in Form von warmen Tüchern auf den Unterleib
und warme Bäder sind den Kreißenden in der Regel wohl-
thätig.