Full text: Preussisches Hebammen-Lehrbuch.

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verlaͤngert. Im Beckenausgang klafft der Schambogen weit 
von einander, die Sitzbeinhoͤcker stehen weit von einander 
entfernt, der quere Durchmesser des Beckenausgangs ist ver- 
laͤngert. 
Ein plattes Becken macht oft schon während der 
Schwangerschaft durch begleitenden Hängebauch Beschwerden. 
Auch sind die regelmäßigen Kindeslagen bei demselben nicht 
so häufig wie sonst. Querlagen, Fußlagen, Nabelschnur- 
vorfall wird häufiger als bei regelmäßigem Becken be- 
obachtet. 
Bei Eintritt der Geburt bleibt zunächst der vorliegende 
Kopf höher über dem Becken stehn. Infolge davon treibt 
sich die Eiblase in länglicher Form weit in die Scheide 
und wenn nun der Blasensprung erfolgt, fließt reichlich 
Wasser ab und es legt sich dann der Muttermund schlaff 
wieder zusammen. 
Untersucht man dann die Stellung des Schädels, so 
findet man die Pfeilnaht quer und nahe an dem Vorberg 
verlaufend, das an dem Kreuzbein befindliche Scheitelbein 
aufgehalten, untergeschoben und abgeflacht — die schon 
früher besprochene vordere Scheitelbeinstellung. In 
dieser Stellung paßt sich der Schädel dem Beckeneingang 
an, verlängert und verschmälert sich und preßt sich in den- 
selben hinein. Sobald die größte Biegung des Scheitelbeins 
am Vorberg hinabgeglitten ist, rückt der Kopf dann rasch 
in das Becken, geht öfters quer durch die Beckenhöhle und 
dreht sich erst im Beckenausgang mit dem Hinterhaupt nach 
vorn. An dem Kopf erkennt man dann noch an einem 
roten Streifen oder an einer rinnenförmigen Einbiegung 
der Schädelknochen, welche Teile an dem Vorberg hinab- 
getrieben sind.
	        
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