— 200 — 
Kommt die Hebamme erst zu der Kreißenden hinzu, 
so wird in der Regel nötig werden, daß sie den vorhandenen 
Hängebauch aufbindet, für Entleerung von Blase und Mast- 
darm sorgt, die Kreißende zeitig lagert, die Eiblase thun- 
lichst zu erhalten sucht und der Gebärenden eine solche 
Lagerung giebt, daß ein größerer Kindesteil, am besten der 
Schädel, voll auf's Becken tritt. Alle weiteren Anordnungen 
überlasse sie dem Arzt, dessen Heranziehung zu der Geburt 
von ihr zu fordern ist. 
Sobald in der Austreibungszeit ein größerer Teil des 
hinten stehenden Scheitelbeins am Vorberg herabrückt, halte 
die Hebamme sich gefaßt darauf, daß der Kopf nun sehr 
rasch herabkommt und daß sie sehr bald den Damm stützen muß. 
8. 276. 
Eine seltene Art von engem Becken wird durch Knochen- 
erweichung (Osteomalacie) hervorgebracht. 
—— 
. . — 
—--— —o— - 
7.— 17 
— — # 
– —. - -. - 
-·«v — « .,».-; 
4 . r1. . 
4 
  
55 
Fig. 86. Durch Knochenerweichung verengtes Becken. 
Die Knochenerweichung ist eine Erkrankung, welche nur 
Erwachsene und zwar vorzugsweise Schwangere befällt; die 
Knochen verlieren dabei ihre Festigkeit, den Kranken wird