Full text: Preussisches Hebammen-Lehrbuch.

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kleinen ringförmigen Wall, dem Ueberrest des Scheidenteils 
umgeben ist Die Hebamme hat den Arzt hinzuzuziehen. 
S. 281. 
Zerreißung der Gebärmutter ist ein höchst un- 
glückliches Ereignis, welches meist mit dem Tode von Mutter 
und Kind endet. Dieselbe kommt am häufigsten im unteren 
Abschnitte der Gebärmutter vor. Enges Becken, Wasserkopf, 
vernachlässigte Querlagen können die Ursache sein. In andern 
Fällen ist aber fehlerhafte Kunsthülfe als Ursache zu be- 
schuldigen. Rohe Ausführung von Operationen, insbesondere 
der Wendung, ungeschicktes Verfahren beim Abschälen der 
Nachgeburt kann dies traurige Ereignis herbeiführen. 
Die Zerreißung wird von der Kreißenden bisweilen 
deutlich gefühlt. Bald darauf verfällt sie, wird blaß, be- 
kommt elenden Puls und bietet die Zeichen der Verblutung. 
Das Blut fließt in die Bauchhöhle oder nach außen. Die 
Wehen hören nach der Zerreißung vollständig auf. Kind 
und Nachgeburt treten, falls der Riß groß war, durch 
denselben in die Bauchhöhle. Nur die schleunigste Entbin- 
dung kann das Kind und gelegentlich auch die Mutter retten. 
S. 282. 
Narbige Verengerung der Scheide findet sich bei 
solchen Gebärenden, welche früher infolge von Typhus, Pocken, 
Syphilis und Kindbettfieber an ausgedehnten Verschwärungen 
der Scheide gelitten haben. In solchen Fällen scheint es 
oft unmöglich, daß das Kind die Scheide ohne tiefere Ein- 
risse passiert, in wunderbarer Weise pflegen sich aber derartige 
Verengerungen während der Geburt so zu dehnen, daß 
meistens eine eingreifende Operation nicht nötig wird.
	        
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