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Schleim oder Kindspech aus dem Kehlkopf herausgeschleudert,
beim Abwärtsschwingen treibt die Luft in den Brustkaften
hinein, gleichwie bei der Einatmung. Meist hört man auch
deutlich bei diesen Schwingungen das Ein= und Ausströmen
der Luft.
Vor allzu derbem Anfassen des Kindes sei die Heb-
amme bei diesen Handgriffen auf der Hut. Zu früh geborene
Kinder mit weichem Brustkorb eignen sich nicht für die
Schultze'schen Schwingungen.
Mit den beiden beschriebenen Methoden wird die Heb-
amme in der Mehrzahl der Fälle ausreichen. Haben dieselben
keinen Erfolg, so wäre auch auf andere Weise nicht wohl
etwas zu erreichen. Die Hebamme suche sich daber vor-
kommenden Falls in den für diese Methoden nötigen Hand-
griffen gut einzunben.
Falls ein Arzt in der Nähe erreichbar ist, so hat
die Hebamme, bevor sie die Wiederbelebungsversuche unter-
nimmt, die Heranziehung desselben zu verlangen.
5. 290.
Das erste Zeichen, an welchem die Hebamme den Erfolg
ihrer Belebungsversuche wahrnimmt, ist das Kräftigerwerden
des Herzschlags. Sie bemerkt das an der Nabelschnur oder
an der Pulsation in der Herzgegend.
Sodann fühlt sie, daß die Glieder strammer werden,
sieht, daß die Lippen ein wenig Farbe bekommen, daß die
Haut etwas röter wird und daß die Augenlider sich mit
kleinem Spalt öffnen.
Dann erfolgt in der Regel bald ein tiefer rasselnder
Atemzug und nun kann die Hebamme hoffen, daß ihr die
Wiederbelebung des Kindes gelingen wird. Weitere Atem-