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frauen ist dieser durch ein zartes Häutchen, das Jungfern—
häutchen, welches nur eine kleine Oeffnung für den Abfluß
des monatlichen Geblütes frei läßt, verschlossen.
Das Jungfernhäutchen zerreißt gewöhnlich beim ersten
Beischlaf und erleidet bei der Geburt durch den Durchtritt
des Kindes noch weitere Einrisse. Als Reste desselben sind
dann Wärzchen zu bemerken, welche man myrtenförmige
Wärzchen nennt.
S. 29.
Innere Geschlechtsteile sind: die Scheide, die Gebär-
mutter mit ihren Bändern, die Eileiter und die Eierstöcke.
S. 30.
Die Scheide ist ein mit Schleimhaut ausgekleideter
dehnbarer Schlauch, welcher in der Richtung der Führungs-
linie des Beckens vom Scheideneingang aufwärts zur Gebär-
mutter führt.
Man unterscheidet an derselben eine vordere kürzere und
eine längere hintere Wand. Beide Wände liegen in leerem
Zustande eng auf einander. Die innere Fläche der Scheide ist
mit Schleimhautfalten besetzt, welche besonders zahlreich an
der vorderen Wand vorhanden sind und großenteils quer ver-
laufen. Dadurch wird die Scheide in den Stand gesetzt, sich
stärker ausdehnen zu können. Nach häufigem geschlechtlichen
Verkehr und namentlich nach Geburten wird die Scheide
weicher und schlaffer.
Das obere Ende der Scheide nennt man das Scheiden-
gewölbe. Nach seiner Lage zum Gebärmutterhalse unter-
scheidet man ein vorderes und ein hinteres Scheidengewölbe.
Das letztere reicht höher hinauf als das erstere.