Full text: Quellensammlungen zum Staats-, Verwaltungs- und Völkerrecht. 4. Band. (4)

4 Nr. 1. Verfaflungsurfunde für den Ireukifhen Etaat, 
Art. 13. Die Religiousgefeljbaften, fowie die geiltliben Gefellfhaften !), welde 
feine Korporationsrehte haben?), können tiefe Rechte nur turd kefontere Gefege erlangen.) 
Art. 14. Die criftlibe Neligien wird bei tenjenigen Einrihtnngen tes Etauts, 
weldhe mit ter Neligiendübung im Zufanımenhange ftehn, unbefhadet ter im Art. 12 ge 
wäprleifteten Religionsfreiheit, zum Grunte gelegt. 
Die Artikel 15, 16 und 18 sind durch folgendes Gesetz vom 18. Juni 1875 
(G.S. 259) aufgehoben: 
„Die Artikel 15, 16 und 18 der Berfafjungsurtunde vom 31. Januar 1850 jind 
aufgehoben.‘ 
Eie lauteten: 
Art. 15. Die evangelifche nnd die römisch-Fatholifche Kirche, fowie jede andere Religionsgejell- 
Ihajt ordnet und verwalter ihre Angelegenheiten felbftändig und bleibt im Befiß und 
Weuunß der für ihre Aultusunterridytd- und Wobhlibätigleitsgmwede beftimmten Anftalten, 
Stiftungen und Fonds. 
Art. 16. Ter Verlehr der Religionsgejellihaften mit ihren Chereu ift ungehindert. Tie Bes 
fanıtmacyung kirdylicher Anordnungen ift nur denjenigen Beichränfungen unterworfen, 
weichen alle übrigen Beröffentlichnugen unterliegen). 
Art. 18. Tas Ernennunge-, Vorihlagd-, Wahl» uud Veltätigungsredht bei Befegung kirchlicher 
E:rcllen ift, jomweit e$ dem Etaate znfteht und nicht auf dem Ratronat oder befonderen 
Hcdhtstiteln beruht, aufgchoben. 
Auf die Anftellung don Beiftlihen beim Militär und an öffentlichen Anftalten findet 
diefe Beitimmung feine Anwendung). 
Art. 17. Uber ras Stirdenpatronat mund die Beringungen, unter welchen dasjelbe 
aufgehoben werten fann, mird ein befondered ©efey ergchen.®) 
Art. 19. Die Einführung rer Givilehe erfolgt nah Maßgabe eined befonderen Ge 
feges, was aud tie Führung ter Civilftandsregifter regelt.?) 
1) AER. T. 11 Tit. 11 88 9397. WVerfiglicy der Orden fiche Sei. vom 31. Mai 1975 (GE. 
217). @ei. vom 29. April 1957 (GES. 127) Art. 5, RO. vom 4. Juli 1672 (ROBL. 252) und 
Kern Die Befanntmadhungen vom 5. Auli 1672, 20. Mai 1573 u. 19. Anli 1894 (RODUL von 1872 
254, 1573 E&. 109, 1894 £. 503) feruer RO. vom 5. März 1904 (RGB. 139). 
2), ALH. E.11 Fit. 11 817 für Die tatholifche und cvangeliihe Kirche, Generallonzeilion 
der Rutheraner vom 23. Auli 1545 (GES. 516 Nr. 3), der refornuerten Nicderläudijchen Konteflion 
vom 24. Nov. 1949 (BMLL. 1954 ©. 7), der Herrenhuter und Böhmen Brüder vom 7. Mai 
1746 und 15. Juli 1763, Rurporationsrehte befigen ferner Die Eynagogeugemeiuden nah Vaßs 
nabe deö Gef. vom 23. Juni 1947 (GE. 263) $ 37, die Menuonitengemernden nach Maßgabe deö 
Sei. vom 12. Quli 1874 (GE. 235) 8$ 1, 2. die Waptiftengemeinden nad) Maßgabe des ei. vom 
7. Juli 1875 (EC. 374) 851, 2. Eiche endlic, das Gef. betr. die Berleihnng von Sturporationsr 
rechten an Niederlaffungen geiftliher Orden und ordeusähnlicher Nongregatiouen der katholifchen 
Kirche vom 22. Wai 1895 (GE. 113). 
3) Unberährt dDurdy BSP. gemäß Art. 64 EG. 
4) Aufgehoben dadurch, da$ placetum regium ded ALR. T. 11 88 117, 118. 
5) (Ehe das Gefeh dom 13. Nuni 1975 die Art. 15, 16 und 15 der Verfafinngsurtunde auf> 
gehoben, hatte dad Gel. vom 5. April 1973 (GE. 143) die Art. 15 und 15 wie folgt verändert: 
Art. 15. Tie_cvangelifche und die römifch-katholiiche Kirche, fowie jede andere Religionsgejcll 
fchaft orduct uud verwaltet ihre Angelegenheiten jelbftändig, bleibt aber den Ctaatö- 
gelegen und Der ach geordueten Aufliht des Etautes unterworfen. 
it der gleichen Maßgabe bleibt jede Religionsaejellihaft inı Belin und Genuß der 
für ihre Aultnsunterridhtö. und Rohlthätigfeitszwede beftinmnten Auftalten, Stiftungen 
und ;sonds. 
Art. 15. Tas Crnenmungd-, Torichlagd-, Wahl- und Beitätigungsrecht bei Bejegung kirchlicher 
Stellen ift. foweit e& dem Staat zuftcht nnd nicht anf dem Patronat oder bejouderen 
Redhstiteln beruht, aufgehoben. 
Auf Anftclung von Geiitlihen beim Militär und an öffentlichen Anftalten findet 
dieje Beftiimmung feine Anwendung. 
Inı übrigen regelt das Gejeg die BYeinguitie des Etaate$ hinfichtlid) der Vorbildung, 
Anjtelung und Entlaflung ber Geiftlichen und Religionsdiener und ftellt die Grenzen 
der kirchlichen Tisziplinargeralt feit. 
6) Big jept noch AUR. T. 11 Tit. 11 Abfchnitt S in Selig, 
7) Sch. vom Y. März 1574 über Die Yeurktundung de& Rerionenflandes und die yorm der 
CHeihlichuug (BE. 95), an defien Etelle danıı das HO. von 6. Febr. IHTI(RSBL. 23) getreten, 
welch legteres wiederum durdy Art. 46 EG. zum BGB. Abänderungen erjahren hat.
	        
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