Schlacht von Chotusitz. 519
Der österreichische Hof hielt das Anerbieten, das er machte, für
so groß, daß er wohl einen Preis wie diesen dafür fordern könne.
Sollte eine Provinz abgetreten werden, so wollte er wenigstens dafür
ein neues Heer gegen die übrigen Feinde ins Feld führen. Doch war
das nur die eine Seite der vorwaltenden Gedanken. Zugleich glaubte
man dort im Stande zu sein, und fühlte sehr den Muth dazu, dem
König von Preußen, wenn er die Bedingungen ablehne, noch einmal
im Felde zu begegnen; dazu bereitete man alles vor.
König Friedrich konnte also wählen: eine große Erwerbung und
die österreichische Bundesgenossenschaft auf der einen, auf der andern
Seite die zweifelhafte Entscheidung eines neuen Waffenganges. Er
schwankte, wie man denken kann, keinen Augenblick. Wohin hätte er
gebracht sein müssen, um die oft wiederholten Grundsätze zu ver-
leugnen und nun doch von einem Felde auf das andere überzugehen.
Schon die Anmuthung versetzte ihn in lebhafte Wallung: Eichel ver-
sichert, nie habe er ihn in einer heftigeren gesehen, als nach Empfang
jener Antwort; er glaube sich verachtet und athme nichts als Nache.
Unverzüglich schrieb er an Hyndford, daß jetzt an keine Vermittelung
weiter zu denken sei: er müsse die Kriegsoperationen wieder beginnen:
übermorgen werde er ins Feld rücken.
Es war am Pfingsttag, 13. Mai, daß die Truppen aus ihren
Quartieren in das Lager einrückten, das sich der König in der Nähe
von Chrudim ersehen hatte. Früh um acht Uhr erschien er selbst auf
der Anhöhe, wo sein Zelt aufgeschlagen werden sollte, die ihm eine
weite Aussicht über das ganze, von Hügeln durchzogene Gefilde dar-
bot. Von allen Seiten, durch die Schluchten und Defileen, kamen
seine Truppen heran: sie schienen wie aus der Erde hervorzusteigen;
wenn einige seiner Offiziere Betrachtungen machten, wie sie Herodot
dem Perserkönig am Hellespont zuschreibt, so lag ihm das ferne; mit
stolzer Freude sah er sie heranziehen, im vollen Gefühle des Lebens
und der Kraft, durch die militärische Ordnung, die hier als ein präch-
tiges Schauspiel erschien, zugleich gefesselt und gewaltig; er eilte an
jede Stelle, die ein einrückendes Regiment einnehmen sollte, theilte
auf einem der beiden Flügel die Wachen selber aus, auf dem andern
überließ er es dem Prinzen Leopold von Dessau.
Er dachte hier noch die Verstärkung zu erwarten, welche ihm
of the Neiss or to give definitivel) in Uppersilesia what was allowed.
in that countr for the Prussian winterquarters.