Full text: Leopold von Ranke's sämmtliche Werke. 27. und 28. Band. Zwölf Bücher Preußischer Geschichte. Fünftes bis neuntes Buch. (27)

J. 
Aus den französischen Correspondenzen, besonders in Bezug auf 
die Allianz Friedrichs mit Frankreich im Jahre 1741. 
In den Actenstücken, welche dem Historiker vorliegen, bleibt noch alle Zeit 
Vieles zurück, was in die Erzählung nicht ausgenommen werden kann und 
doch sehr geeignet ist, sie zu erläutern und zu ergänzen. Ich benutzte die reichen 
Sammlungen des Ministeriums der auswärtigen Angelegenheiten in Paris. 
Aus den Berichten des Marquis de Valori, die man nicht nach dem schwachen 
Auszug, der in den Denkwürdigkeiten desselben vorliegt, beurtheilen darf, 
blieben mir vor allem die Conversationen desselben mit Friedrich im Gedächt- 
niß. Sie verdienten wohl in ihrem ganzen Umfang reproducirt zu werden. 
Nur das Eine oder das Andere vermag ich hier davon mitzutheilen. — Fast 
noch größeren Werth haben für die Geschäfte und für die Persönlichkeit die 
Berichte des Marschall Belleisle, von denen ich hier einen Auszug vorlege. 
Gewiß darf man nicht jedes Wort, das dem König zugeschrieben wird, für 
unbedingt authentisch halten; aber im Ganzen erhält man doch von seiner 
Lage, seinen Gesichtspunkten, die besonders Baiern umfaßten, seiner Art und 
Weise eine Unterhandlung persönlich zu führen, die lebendigste Vorstellung. 
I. Portrait du roi de Prusse. Juin 1740. 
Le roi de Prusse est petit, assez gras, saus eétre trop gros. Une 
phisionomie spirituelle, de jolis yeux, un visage rond, gay et vif, d'assez 
belles dents, des cheveux bruns, biens plantés, ’air noble. 
II a de TPesprit et des connaisances sur tout assez superficielles, il 
à un peu abandonné les sciences dont il paraissait etre occupé quand ül 
Etait prince royal. II decide virement, promptement et absolument toutes 
les affaires et n’aime pas les représentations, les longues discussions n#y 
les donneurs d'avis. II Ww’assemble jamais son conseil; on lui rend compte 
des affaires sommairement et on dit que, souvent, il les decide de meme. 
I questionne vivement, spirituellement, ses questions engagent et meme 
obligent à des réponses concises. II est curieux des usages de tous les 
pays et s'’en informe soigneusement, mais principalement des usages
	        
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