Driltes Capitel.
Erfolge der österreichisch-euglischen Waffen im Jahre 1743.
Im Sommer 1742 wurden 16000 M. Engländer nach den
österreichischen Niederlanden hinübergeführt; eine gleiche Anzahl Han-
noveraner wurde in englischen Sold genommen und großentheils eben-
dort aufgestellt; mit einem Corps Hessen und den bereits anwesenden
Oesterreichern bildeten sie ein Heer von mehr als 40000 M., mit
welchem eben Lord Stair in die nördlichen Provinzen von Frankreich
einzudringen, bis gegen Paris vorzurücken gedachte.
Allmählich aber erschien vieser Plan in Engländ selbst unaus-
führbar, und nach mancherlei Berathungen drang vielmehr, den
Wünschen von Oesterreich gemäß, die Meinung durch, den Truppen
eine Richtung nach Deutschland zu geben und hier in den Reichs-
landen zugleich den Kaiser und die Franzosen zu bekämpfen, ihrer
Verbindung, die man nicht durch Zugeständnisse auflösen wollte, mit.
Gewalt ein Ende zu machen 1). Im Februar 1743 sah man die
Hannoveraner, die in Brahant eingelagert waren, über die Maaß
zurückgehen; die Engländer wendeten sich aus ihren Quartieren an
der französischen Grenze nach Brabant um; die ganze Armee, mit
Ausnahme jedoch der Hessen, die nicht gegen den Kaiser fechten woll-
ten, rückte nach dem Niederrhein vor. Die Holländer, unter denen
in Folge jener Pacificationsentwürfe die kriegerische Partei die Ober-
1) Schon in den November 1742 muß man die Aenderung setzen. „Ner-
credi passé“, heißt es in einem Schreiben Stair's aus Gent, 21 de ce mois
(November) le duc d’Aremberg arriva à Ostende et m’'apporta le lende-
main (22) Tordre de marcher en Allemagne avec toutes les troupes qui
sont sous mes commandements. Doch dauerte es lange ehe man sich so weit
verständigte, daß man zur Ausführung schritt.