Full text: Ratgeber für deutsche Lehrer und Erzieher

30 Lehrproden. 
fahıt es die Bahn für wenig Geld auf unfern Bahnhof. Unfer strämer läßt 
alles durd den ractjuhrmann abholen. Tas alles geht Schnell und it 
sillig, das ijt fo billig, iwie man das früher nicht für möglich gehalten hätte. 
Sarım [ind aud heute viele Sachen billiger als früher. Kaffee fonnten 
ehemals nur die reichiten Leute trinfen; jo teuer mar er, mweil er meit ber zu 
und gejchafft werden mußte. 
Wer hat num die Bahn angelegt und gebaut? Unfere Gemeinde? So 
vicl Geld hat unfere Gemeinde nicht. Die Bahnen find vom ganzen Lande und 
Stante gebaut worden. Der Fürft hat gefagt: Wir brauchen Bahnen. Gie 
maden ben ganzen Werfehr billiger. Durch die Bahnen wird das Reifen viel 
billiger. Aufden Bahnen fan man Kohlen, Getreide uf. billig weit hinfahren. 
Nun erließ der Fürjt ein Gebot oder Gefeg: Es wird eine Bahıı von Berlin 
nad Stettin gebaut. Alle Leute bezahlen etwa dazu; denn alle haben 
Nusen davon. Durch die Bahn fünnen alle Leute wohl fahren; fie befördert 
die Wohlfahrt aller Menjchen. Nun baut man die eine Bahn und eine 
Dahn nad) der andern. Der König gebot und befahl, wie alleg gemadtt 
werden jollte. Da er das alles nicht allein machen fonnte, nahm er tüchtige 
Männer an; einige davon ftellten nur an, andere fahen nad), ob man die 
©lerje richtig macht; andere fuhren mit den Zügen; andere nahmen dag 
Seld ein. Auf jedem Bahnhof it ein Bahnhofsmeilter oder Snfpeftor. 
Über allen Bahnen ift ein oberfter Bahnmeilter; ihn nennt man Eifenbahn- 
minifter. Wenn der König etwas zu befehlen hat, fo fagt er e3 nur dem 
Eijenbahnminifter. Der läßt e8 dann den andern fagen oder mitteilen. Go 
geht alles fchnell. 
Alle Beamten auf der Bahn müffen pünftlicdy fein. Wenn der Weicdhen- 
iteller nicht die Weichen richtig ftellt, Fönnen wir nicht wohl fahren; denn 
dann fährt der Zug aufs falihe Gleis und ftößt mit einem andern Yuge zu- 
fanmen. Wenn der Schranfenmwärter nicht pünflid die Schranken herunter 
läßt, jo fönnen wir auch nicht wohl fahren; dem e3 fommt vielleicht gerade 
ein Gejchtrr und der Zug überfährt es. Dabei fann der Zug entgleifen und 
mir können Hal® und Beine breden. Darum werden auf das Geheiß des 
Königs alle faulen, nachläffigen, unpünftlihen Beamten entlaffen. Aber der 
König wartet nicht, bi3 man ihm fagt: In N. Hat wieder ein Ochranken- 
märter e3 verfchlafen, infolgedejfen ward ein Geihirr vom Bug überfahren. 
Sondern der König hat einmal für allemal gejagt und befohlen: Sen ein 
Babnbeamter nadläffig it, fo darf er nicht länger Bahnbeamter jein. Yai 
er cin Unglüd verfchuldet, fo muß er beitraft werden. Andem er die jchul- 
digen Beamten beftrafen läßt, befördert er unfere Wohlfahrt auf der Bahn. 
Cr forgt fo dafür, daß wir mohl fahren Fönnen. Synden er die pflicht- 
eifrigen Beamten belohnt, befördert er auch) unfere Wohlfahrt auf der ‚Bahn. 
Der Stönig belohnt die tüchtigen Bahnbeamten und bejtraft Die nadjläfjigen, 
pflichtvergeflenen Bahnbeamten, um dadurd unfere Wohlfahrt zu befördern. 
Er will, daß mir fiher und ohne Unfall auf ter Bahn fahren fönnen. 
Wie traurig wäre e3, wenn dur Bahnunfälle die Eltern ihre Kinder ber- 
lören oder die Kinder ihre Eltern! Seht, fo forgt der König für unjer Wohl, 
für unfere Wohlfahrt. So forgt er au für das Wohl aller Leute, bie in 
unferem Lande wohnen. Wir helfen ihm darin, mern mir niemals auf Die 
Sleije treten, wenn mir nicht zu nahe an den Zug herantreten, erjt aug- 
oder einfteigen, mern der Zug jteht ufm. 
Gejundheitspflege. Arbeiten fann man nur, mwenn man gefund
	        
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