Abriß der Ortsgeschichte. 1165
In der Theilungsurkunde von Pavia v. J. 1329 werden zum Antheile und
im Besitze des Kaisers Ludwig auch die Burgen Donrsberg und Druis-
heim (Wrnigesheim) erwähnt. Um die Mitte des fünfzehnten Jahrhunderts
finden wir wieder die Erbmarschälle von Pappenheim im Besitze unseres Or-
tes, wovon übrigens mehrere Ortsantheile in verschiedenen Händen waren,
bis der ganze Besitz im Jahre 1552 käuflich dem Anton Fugger zufiel. Die-
ser Familie verblieb Druisheim bis 1652, wo dann den 21. August Mar-
quard Fugger das im dreißigjährigen Kriege stark beschädigte Dorf und
Schloß an das Kloster Holzen mit allen Zugehörden und Gerechtsamen um
28000 fl. verkaufte. Das Nonnenkloster Holzen hielt sich im Besitze dieses
Ortes bis zur Säkularisation 1802, wo dann durch den Reichsdeputations-
Entschädigungsreceß Druisheim, wie alle übrigen Besitzungen des Klosters
an den Fürsten von Hohenzollern-Sigmaringen fielen, der aber diesen Ort
1813 seiner an den Grafen Fischler-Treuberg vermählten Schwester Crescenz
überließ, welcher Familie auch heute noch das Patronatsrecht daselbst zusteht.
Emersacker, Psarrdorf im Landkapitel Wertingen, hatte eigenen gleichnami-
gen Adel, welchem ursprünglich das Kirchenlehn daselbst gehörte und das nach
dessen Erlöschen an die Schragen, dann an die Märschälle von Bocksberg
und von diesen an die Stetten kam, welche den Ort mit dem Kirchensatze im
Jahre 1631 an Friederich Schertlin und dieser an die Fugger'sche Stiftungs-
Administration verkaufte. Das Patronatsrecht steht gegenwärtig dem Fug-
ger'schen Seniorate zu. Holzen (Klosterholzen), Pfarrkuratie im Landkapitel
Westendorf, war ehedem ein Benediktiner-Nonnenkloster, welches Marquard
von Pappenheim 1151 gegründet haben soll. Das Kloster in seiner jetzigen
Gestalt wurde zwischen 1696 und 1704 von der Abtissin Katharina erbaut,
und kam nach der Säkularisation mit Gebiet an Sigmaringen und 1813
durch Heirath und Familienvertrag an die gräfliche Familie von Fischler-
Treuberg, welche es als Schloßgut mit dem Patronatsrechte heute noch be-
sitzt. Laugna, Pfarrdorf an der Laugna im Landkapitel Wertingen ge-
hörte mit dem Kirchensatz dem Stifte Ellwangen, welcher nachher erblich an
die Marschälle von Oberndorf gelangte und im Jahre 1409 nach dessen Allo-
difizirung von dem Marschall Ulrich als Schenkung an die Karthause Christ-
garten fiel. Nach Auflösung dieses Klosters zur Reformationszeit eigneten
sich die Grafen von Oettingen die Gerechtsame auf diese Pfarrei an, über-
ließen sie jeroch 1670 der Karthause Buxheim, welche dieselbe 1720 an das
Stift St. Ulrich verkauften, dem sie bis zur allgemeinen Klosteraufhebung
im Anfange unseres Jahrhunderts verblieben. Nordendorf,) Schulbene-
ficium im Landkapitel Westendorf, hat als Fundort verschiedener Alterthümer,
welche in den Jahren 1843 und 1844 aus einer daselbst aufgefundenen ur-
1) Combinirter Jahresbericht des hist. Vereins für Schwaben aus den Jahren 1842
u. 1843 v. S. 14—41 und aus den Jahren 1844 u. 145 v. S. 1— 47.