Full text: Bavaria. Landes und Volkskunde des Königreiches Bayern.

124 Thierwelt. 
(Weißfisch, Alburnus lucidus), die Schußlaube (Alburnus bipunctatus, 
ziemlich selten), der Schied (Aspius rapar), der Schwarznerfling 
(Idus melanotus), der Frauennerfling (Frauenfisch, Leuciscus virgo), 
die beiden Rothaugen (Röthäugeln, Leuciscus rutilus u. Scardinius 
erythrophthalmus), die Alte (Aitl, Squalius dobula), das Hasel (Häs- 
ling, Squalius lepusculus), der Spierling (Telestes Agassizi#?, im Re- 
gen und in der Naab), die Pfrille (Phoxinus laevis) und die Nase (Näß- 
ling, Chondrostoma nasus). 
Von lachsartigen Fischen?) haben diese Gegenden nur die Fo- 
relle, die Aesche und den Huchen aufzuweisen. Die Forelle kömmt in 
mehreren Lokalracen in fast allen Flüssen und Bächen mit kaltem und klarem 
Wasser, in der Laber, Vils, seltener im großen Regen 2c., am häufigsten in 
den Perlenbächen der Waldgebirge, auch im großen und kleinen Arbersee vor. 
Die Aesche lebt ungefähr in denselben Wässern, wie die Forelle, durch das 
ganze Gebiet verbreitet, ist aber nirgends häufig. Der Huche endlich pflegt 
aus der Donau in den Regen und in die anderen Flüsse des bayerischen 
Waldes aufzusteigen. Im Regen kömmt er bis Zwiesel, in die Naab und in 
die übrigen, westlich gelegenen Gewässer aber gelangt er nur selten bei Hoch- 
wasser. 
Fünftes Kapitel. 
Weichthiere. 
Uebersicht. Der östliche Theil der Oberpfalz und der ganze bayeri- 
sche Wald ist als granitische Formation, wegen seiner enormen Kalkarmuth, 
den Bedingungen des Lebens der Schnecken überhaupt und der Land- 
schnecken insbesondere, entschieden ungünstig, daher auch arm an denselben. 
Nur da, wo Kalk unter irgend einer Form in diesem Urgebirge vorhanden oder 
dasselbe mit einem Lößlager bedeckt ist, können diese Thiere noch gedeihen und 
kommen auch die meisten gemeinen, mitunter aber auch seltenere Arten vor, 
denen allen man es übrigens schon beim ersten Blicke auf ihre ärmlichen, dün- 
nen Schalen ansieht, wie sauer selbst dort das Leben ihnen wird. Auf reinem 
Urgebirge, Gneiß, Granit 2c. kann keine Schnecke leben; daher kömmt es auch, 
daß man die Bergwaldungen der genannten Gegenden, wenn gleich sie der 
sonst bei Mollusken beliebten Aufenthaltsplätze die Menge darbieten, an vie- 
len Stellen im Innern meilenweit durchwandern kann, ohne auf mehr, als eine 
oder die andere Baumschnecke (Helix arbustorum) zu treffen. Ungleich gün- 
stiger für das Vorkommen dieser Geschöpfe gestalten sich die übrigen Theile 
—— — —— — — 
1) Bavaria Bd. J, S. 210, Zeile 21 v. o. sind die Größenverhältnisse des gemei- 
nen und des Bodenrenken, aus Versehen, mit einander verwechselt worden, 
was wir hier zu berichtigen bitten.
	        
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