Thierwelt. 125
des Gebietes, aus welchem im Ganzen 112 Arten von Schrecken bis jetzt
bekannt geworden sind.)
Von Nacktschnecken kennt man die gemeine Wegschnecke, die
Gartennacktschnecke, die bräunliche (Arion subfuscus), die graue
und die Ackernacktschnecke, von Glas= und Bernsteinschnecken
aber die nämlichen Arten, wie im südlichen Donaugebiete. Noch find keine
Daudebardien aufgefunden worden, doch dürftern sie schwerlich gänzlich fehlen.
Unter den Arten der Knoblauchschnecken ist vor allem die größte
derselben, onites Verticillus, zu erwähnen, welche in der Gegend
von Passau, am linken Donaufer, von der s. g. Lindau an nach abwärts, bis
Oberzell hin, nicht unhäufig vorkömmt. Die übrigen Arten haben größten-
theils eine weitere Verbreitung und sind: 2. nitens, cellarius, nitidulus
(Regensburg), nitidosus (Passau), nitidus, erystallinus und fulvus.
Unter die merkwürdigeren Schnirkelschnecken dieses Gebietes ge-
hört vor allem die Bergschnecke (Helix rufescens Penn., circinnata Stud.),
welche dem südlichen Donaugebiete zu fehlen scheint, und der wir auf dem
Jurakalke zum erstenmale begegnen, dann die scharfrandige Knopf-
schnecke (H. solaria),!) die auf dem linken Donauufer unterhalb Passau, in
Gesellschaft des Zonites Verticillus, häufig lebt, die österreichische
Schnecke (H. austriaca) ebenfalls um Passau und die Sammtschnecke
(H. holoserica) um Zwiesel und Regen im bayerischen Walde. Die ein-
zahnige Schnecke (H. Cobresiana) fängt in diesem Gebiete an selten
zu werden, die zweizahnige (lH. bidentata) findet sich sowohl um Passau,
als auch in der Oberpfalz vor. Was sonst von Schnirkelschnecken vorkömmt,
genießt meist einer weiteren Verbreitung, als Helixpersonata, obvo-
luta, lapicida, rotundata,') pulchella, umbilicata (Kalk-
felsen bei Regensburg), aculeata, pygmaens, incarnata, fruti-
cum, strigella, umbrosa, hispida, sericea, thymorum
1) Die auf die Klasse der Weichthiere sich beziehende Lieeratur #Bd. I. S. 212, Anm.
!:) Helix solaria ist hinsichtlich ihres Vorkommens im südlichen Donangebiete nicht
blos auf die Salzburgeralpen und Clausi lia plicata nicht auf die Lindauer=
Gegend beschränkt; die erste hat Dr. Held vor zwei Jahren einzeln um München
(zu Höllriegelskreuth an der Isar, Grünwald gegenüber), die andere habe ich um
Oberaudorf am Inn und um Passau (Innseite) angetroffen. Bd. I, S. 216 wurde
eine Schlammschnecke (Lymnaes glabra var. turricula H.), die in mehreren Wässern
Südbayerns vorkömmt, aus Versehen übergangen.
:) V. Voith (Fürnrohr's Naturbist Topograph III, S. 465) sagt, daß -Helix ro-
tundata in granitischen Gegenden fleckenlos und einfärbig dunkelbraun oder gelb-
bräunlich werde Da nun ich diese Schnecke in solchen Gegenden, z. B. um Passau,
nicht fleckenlos und überhaupt nicht abweichend gefunden habe, so vermuthe ich,
daß der obigen Abänderung eine andere Art (Helix ruderata?) zu Grunde liegen
dürfte.