Full text: Bavaria. Landes und Volkskunde des Königreiches Bayern.

Geognosie. 19 
gebirgsfelsarten, dieses dagegen vorzüglich aus Flötzschichten der Trias, des 
Jurc und (untergeordnet) der Kreideformation aufgebaut. Die Triasbil-= 
dungen sind es insbesondere, welche hier die tiefste Lage einnehmen und 
das Fundament ausmachen, auf welchem die jurassischen Ablagerungen auf- 
gesetzt sind. Es treten daher erstere da, wo letztere fehlen oder durch spätere 
Katastrophen weggebrochen und fortgeführt wurden, in Niederungen und in 
tiefen Thaleinschnitten hervor, wie z. B. in dem großen Einschnitte des Naab- 
landes zwischen Urgebirge und Jura. Buntsanrdstein und Muschelkalk, 
die ältesten Triasglieder, sind nur im Norden zwischen beiden Gebirgszügen 
bis Bayreuth und Kemnath hin ausgebreitet, wohingegen Keuper in mäch- 
tiger Ausdehnung die flachen Sandgegenden längs der Heidenaab, die Bucht 
von Hirschau und Schnaittenbach, die Vertiefung des Fensterbachs bei Am- 
berg und endlich die weite Bucht des großen Bedenwöhrer Beckens ausfüllt 
und in schmalen Streifen bis zur Donau bei Tegernheim sürlich fortsetzt. In 
dieser Verbreitung bildet der Keuper nicht nur die eigentliche Hauptunter- 
lage des oberen Naabflachlandes, sondern tritt auch unmittelbar ans Urgebirge 
heran und dringt bei Nittenau und Reding (Traubenberg) sogar bis zu be- 
deutender Höhe zungenförmig mitten in's Urgebirge vor. In ähnlicher Weise 
zichen aus der Gegend von Amberg bis tief in das Becken von Bodenwöhr 
und hinab bis zur Donau bei Regensburg schmale Streifchen von jurassi- 
schen Schichten (Lias oder schwarzer Jura, Oolith oder brauner Jura 
und Jura schlechtweg oder weißer Jura) dem Urgebirgsrande entlang als Reste 
einer früher allgemein verbreiteten Ablagerung, deren westlich anschließende 
Theile durch Einbruch und Zerstörung der Schichten einer Vertiefung Platz 
machten, während einzelne Fragmente am Gebirgsrande, mit demselben höher 
emporgezogen, sich erhielten. 
Auch die Kreidebilrungen, welche in greßartiger Verbreitung die 
südöstlichen Thlile der fränkischen Alp bedecken, nehmen im Becken von Bo- 
denwöhr größere, ununterbrochene Flächen ein und verzweigen sich in einigen 
Ausläufern weit in's Urgebirge zwischen Roding und Falkenstein hinein. 
Von älteren Fläötzgebilden sind es die Formationen der Steinkohle 
und des Rothliegenden, welche unser Gebiet enger berühren und deßhalb 
nicht ganz mit Stillschweigen übergangen werden dürfen, um so weniger, weil das 
Rothliegende bei Erbendorf selbst direkt Theil an der Zusammensetzung unseres 
Gebirgs nimmt (Albenreuter Forst). Außerdem füllt letzteres die größere Mulde 
zwischen Weiden und Hirschau, sowie die kleinere bei Schmidgaden. Das Koh- 
len gebirge ist bis jetzt bloß bei Erbendorf gefunden worden. An beide 
letztgenannten Gebilde schließt sich noch der Porphyr, welcher als Eruptiv= 
masse sowohl im Rothliegenden als auch zwischen dem Urgebirge selbst vorkommt. 
Da die Gesteine der letztgenannten Flötzformationen nicht wesentlich in 
größerer Verbreitung unserem Urgebirgsgebiete angehören, so werden wir uns 
hier darauf beschränken, ihrer kurz zu erwähnen. 
2*
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.