Full text: Bavaria. Landes und Volkskunde des Königreiches Bayern.

Betriebsamkeit. 367 
Ansstellungsberichte von Regensburg 1852 und München 1854 bewahren die 
Namen besonders tüchtiger Gewerbsmänner. 
Unsere Zeit kann nicht als die geeignete erscheinen, über die Handels- 
verhältnisse der Oberpfalz, wie sie sich in einem auch für die nächsten 
Jahre giltigen Bilde darstellbar machen sollen, entsprechende Aufschlüße zu 
geben; die erst seit jüngster Zeit vollendete bayerische Ostbahn, die in An- 
griff zu nehmenden neuen Bahnlinien im nördlichen und nordwestlichen Theile 
des Kreises, der wesentliche Einfluß, welchen die bayerische Ostbahn, vor- 
zugsweise auch die Donauschiffahrtsakte vom 7. November 1857, auf den 
Schifffahrtsverkehr sowohl auf dem Canale als auf der Donau ausüben, 
lassen neben der auf die Hoffnung künftiger Entwicklung sich stützenden In- 
dustrie die Gegenwart nur als ein Uebergangsstadium für den Handel der 
Oberpfalz erkennen, der sich bei der erhöhten Aufmerksamkeit, welche gegen- 
wärtig allenthalben diesem Kreise zugewendet wird, wohl der tröstlichsten Aus- 
sicht für die Zukunft erfreuen mag. 
Der Großhandel in Regensburg, wenn auch auf wenige Firmen be- 
schränkt, stellt sich durch Ehrenhaftigkeit und Intelligenz, wie durch aufmerk- 
sames Fördern einheimischer Produktion mit vollem Rechte an die Seite der 
bestgeleiteten Institute des Binnenlandes; Beweis hiefür mögen dem Vater- 
landsfreunde insbesondere die tüchtig abgefaßten Berichte der oberpfälzischen 
Gewerbe = und Handelskammer liefern, welche Zustände, Aussichten und Be- 
dürfnisse des heimathlichen Handels= und Industriebetriebes mit Scharfblick 
und anderwärts oft vermißter Ruhe darlegen. Auch das möchten wir dem 
Regensburger Handelsstande zur Ehre anrechnen, daß der Chef des dortigen 
Hauses „Hammerschmied's Eidam“ seit Jahren als Referent für die han- 
delspolitischen Angelegenheiten Bayerns in der Kammer der Abgeordneten 
wirksam ist. Ueber den Handelsverkehr von Regensburg geben uns nachfolgende 
Ziffern für das Jahr 1860 nähere Angaben. 
An Getreide wurde verkauft: 
Weizen 41,630 ¼ Schäffel 
Korn . 323,889½ 7 
Gersst 37,326 » 
Haber...9,162’-k» 
112,008“,, Schäffel, 
wobei sich im Ganzen eine Mehrung gegen das Vorjahr um 2182 ¼ Schäffel 
ergab. 
Für die im heurigen Herbste stattgefundenen massenhafte Getreideaus- 
fuhr nach Frankreich hat der Getreideverkehr von Regensburg eine hohe Be- 
deutung erhalten. 
In der dortigen Hopfenhalle kamen zur Abwaage und zum Verkaufe 
circa 2770 Zentner, die Privatverkäufe ungerechnet, welche ebenfalls sehr 
namhaft waren. 
 
	        
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