492 Oberpfalz u. Regensburg.
„da die Eschenbacher Schuster einem aus einer Haut da man hofft 8—10
Paar Schuch zu bekommen, kaum 5 Paare lieferten“. Diesen überfielen nun
die Eschenbacher, nahmen ihm Leder und Werkzeuge und führten ihn gefan-
gen weg, worauf sie, wie des Abtes Bericht sagt, „jubilirten, Mahlzeiten
oder wie es billig zu nennen crapulam gehalten und zwei Thaler verdemfft“,
was der Kurfürst sehr übel vernahm, und Freilassung nebst Rückerstattung
aller Kosten befahl, was auch 13. Febr. 1568 geschah.
Ein Markwart von Eschenbach ward 1230 Bürge für seinen Lehensherrn
Landgraf Diepold von Leuchtenberg. Dessen Burghut hatten 1343—1367 die
Redwitz inne, die „das kleine Gericht, das ist Messer vnd Swert zucken,
fliezzend Wunden, Pleuat, Zoll, Platzrecht und die Nutzpfenning, die man
nennt den Wazzerzins besaßen“. Nebst ihnen waren hier ansäßig: Türrigel
(1339), Kärgl (1341—1460), Schuler (1353—1454), Ochs (1346—1377)
und Brandner 1407—1456). Später bestanden hier zwei der Kurpfalz lehen-
bare Burghuten. Der Bischof Hermann von Eschenbach (1324—1325), sowie
der Minnesänger Wolfram von Eschenbach gehören nicht hieher.)
Die halbe Veste zu Bibrach mit dem Bau, der dazu gehört (Ober-
Bibrach), gab Landgraf Ulrich zum Levttemberg seinem lieben, getreuen Hein-
rich von Bybrach, genannt der arme Hainer, Richter zum Kulm, und dessen
Sohn Chunrad zu Lehen, angesehen der Dienste, die dieser ihm und seinem
Vater Chunrad selig gethan, wie sie Chunrad der Kelner von Bibrach ond
dessen Sohn von ihm zu Lehen hatten, nebst dem was er besaß zu Freters-
pach und zu Willantzberg. Diese Hälfte erwarb Speinshart von den Bibra-
chern (Keluer, Schwab auch Oberdorfer:?) genannt) und von deren Erben,
den Zengern und den Tandorfern in den Jahren 1440 und 1447. Die an-
dere Hälfte hatte das Kloster von Landgrafen Albrecht von Leuchtenberg nebst
Gericht und Vogtei (1377 u. 1397) und den Zugehören zu Funkendorf,
Veytten (Voyta) und Vorbach erlangt.
Dieser Verkauf der Veste durch den Landgrafen Albrecht erhielt nicht
den Beifall Hanns des Kelner, Pyber genannt, der damals noch auf dem
anderen Theile des Schlosses saß; er fiel daher über die Klosterunterthanen
mit Raub und Brand her, worüber er 1399 mit den Herren zu Speinshart
geeint ward. Den Lantznerhof daselbst erkaufte das Kloster von den Lantz-
nern 1353—1358 und setzte später nach Bibrach einen eigenen Pfleger.“
Die Bibracher hatten auch im nahen Vorben (Vorbach) Güter von
den von Eglosstein zu Lehen, welche von ihnen an Speinshard gelangten und
dem Kloster (1332 u. 1340) geeiguct wurden. Hier ist der vortreffliche Or-
1) Vergl. auch Dr. Schmeller, Ueber Wolfram von Eschenbach, des altdeutschen
Dichters Heimath, Grab und Wappen. München. 4.
7) Otto der Kelner von dem Hage verkaufte sein frei eigenes Gut daz dem Ober-
dorffe bei Stegenthumbach an Speinshart 1348.